Eine Milliarde Euro, fünfeinhalb Milliarden Euro und jetzt 14 Milliarden Euro Verluste: Die notverstaatlichte ehemalige Kärntner Landesbank, Hypo-Alpe-Adria, entpuppt sich als Fass ohne Boden. Jetzt verhängen Österreichs Behörden ein Schuldenmoratorium.
Allein im März hätte die Hypo-Alpe-Adria Obligationen in der Höhe von einer Milliarde Euro zurückzahlen sollen. Die Bank hätte dies zwar noch gekonnt, sagte Österreichs Finanzmarktaufsicht am Sonntagabend. Doch sei es absehbar gewesen, dass sie in den folgenden Monaten nicht mehr in der Lage gewesen wäre, weitere Schulden zu begleichen.
Die Gleichbehandlung der Gläubiger gebiete es, ein Schuldenmoratorium zu verhängen, hiess es. Zudem verbot die Europäische Union dem Besitzer der Bank, dem österreichischen Staat, aus Wettbewerbsgründen, weitere Milliarden in die Bank zu pumpen.
Bank droht Prozesslawine
Bis heute haben Österreichs Steuerzahler mit der Bank fünfeinhalb Milliarden und die ehemaligen Aktionäre anderthalb Milliarden Euro verloren. Und gestern tat sich ein neues Loch von acht Milliarden auf. Vermeintliche Werte entpuppten sich als faule Kredite, die abgeschrieben werden müssen.
Eigentlich ist die Bank pleite, doch ein Konkurs hätte zur Folge, dass Obligationen und Spareinlagen in der Höhe von 18 Milliarden Euro sofort zurückbezahlt werden müssten. Selbst wenn Obligationäre auch einen Teil der Verluste trügen, hätte Österreichs Budget das nicht verkraftet.
Mit dem Schuldenmoratorium verschafft man sich nun etwas Luft. Auch wenn eine Prozesslawine droht und das Problem nicht gelöst ist.
(amka;brut)