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Bild 1 von 11. Kim Jong Un: Der Herrscher über Nordkorea lässt sich für das perfekte Bild von seinen Untergebenen feiern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 11. Wird Kim Jong Un persönlich zum 30. Geburtstag gratulieren: Der ehemalige US-Basketballstar Dennis Rodman. «Kim ist mein Freund und ich habe ihn sehr gern.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 11. Ein Printscreen des nordkoreanischen Staatsfernsehens zeigt, wie der in Ungnade gefallene Jang Song Thaek während einer Sitzung verhaftet und abgeführt wird. Kurze Zeit später lässt das Regime den ehemaligen Vize-Vorsitzende der mächtigen Nationalen Verteidigungskommission hinrichten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 11. Die Liste der Vorwürfe gegen Kim Jong Uns Onkel, Jang Song Thaek (zweiter von vorne), ist lang. Unter anderem soll Jang korrupt gewesen sein und eine Privatarmee besessen haben. Jang war mit der Tochter von Kim Il Sung, Kim Jong Uns Grossvater, verheiratet. 1948 gründet Kim Il Sung die Demokratische Volksrepublik Korea. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 11. Ex-Diktator Kim Jong Il (mit Brille), der Sohn des Staatsgründers und Vater von Kim Jong Un, stirbt 2011 im Alter von 70 Jahren. Während seiner Amtszeit ab 1994 führt eine verfehlte Wirtschaftspolitik, die auf das Militär konzentriert ist, zur Verarmung der Bevölkerung. Hunderttausende sterben vor Hunger. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 11. Trauertag in Nordkorea: Im Dezember 2013 hält Nordkorea zu Ehren des verstorbenen Machthabers Kim Jong Il eine Massenveranstaltung ab. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 11. Ein Pflichttermin für Soldaten: Jeder zwanzigste Nordkoreaner soll ein Armeeangehöriger sein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 11. Wie jedes Jahr führen Südkorea und die USA auch am 13. März 2013 Militärmanöver an der Grenze zu Nordkorea durch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 11. Nordkorea zieht nach und testet am 14. März 2013 ihrerseits Raketen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 11. 2005 wird bekannt, dass es ein nordkoreanisches Kernwaffenprogramm gibt. 2006 verhängt die UNO nach einem Atomtest Nordkoreas ein Embargo gegen das Land. 2009 wird das Embargo verschärft. Die Geschäfte mit dem kommunistischen Land laufen aber weiter. (Im Bild: Jang Song Thaek, Naguib Sawiris und Kim Jong Il). Bildquelle: Keystone/ 2011.
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Bild 11 von 11. Die Koreanische Halbinsel mit Nordkorea und Südkorea. Die Halbinsel ist im Osten durch das Japanische Meer, im Süden durch die Koreastrasse und im Westen durch das Gelbe Meer begrenzt. Etwa 25 Millionen Menschen wohnen im knapp 123'000 km² grossen Nordkorea. In Südkorea wohnen rund 50 Millionen Menschen auf einer Fläche von 99'000 km². Bildquelle: google maps.
Kim Jong Un, Nordkoreas alleiniger Führer von Volk, Partei und Armee, feiert seinen 30. Geburtstag. Vielleicht ist es auch erst sein 29. Geburtstag. Das weiss niemand so genau.
So oder so: Noch bevor Kim nach dem Tod seines Vaters vor zwei Jahren zur Nummer eins des Landes avancierte, wurde der 8. Januar zu Kims Ehren zum Feiertag erklärt.
Zum diesjährigen Festtag trägt das bitterarme Nordkorea ein Basketballspiel mit internationalen Sportlern aus. Mit von der Partie ist US-Basketball-Legende Dennis Rodman. «Kim ist mein Freund und ich habe ihn sehr gern», rechtfertigte sich der 52-Jährige auf die Frage nach der miserablen Menschenrechtslage in Nordkorea.
Zuletzt hatte der Basketballer seinen Freund im Dezember besucht. Im gleichen Monat liess der junge Machthaber seinen Onkel Jang Song Thaek hinrichten. Die Liste von Verbrechen, die dem ehemaligen Vize-Vorsitzenden der mächtigen Nationalen Verteidigungskommission vorgeworfen wurde, war lang.
Dank Jangs enger Verbindung zu Kims Vater und Grossvater hatte der 67-Jährige bis zu seiner Verhaftung als jemand gegolten, der Kim noch widersprechen konnte. Mit Jangs öffentlicher Exekution verfällt die Elite Nordkoreas nun in eine Schockstarre. Jeder Fehler könnte für jeden tödlich enden.
Angst haben nun auch die Nachbarn aus Südkorea. Denn nach Jangs Hinrichtung sei das Land instabil, sagte der Präsident des Instituts für Nationale Vereinigung in Seoul, Cheon Seong Whun. Er warnte: Nordkorea könnte im März einen Angriff gegen Südkorea starten.
Die Persönlichkeit eines einzelnen Mannes spielt die entscheidende Rolle für Krieg oder Frieden.
SRF News Online: Halten Sie einen Angriff Nordkoreas auf Südkorea für möglich?
Rüdiger Frank, Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien: Die Art und Weise, wie mit Jang Song Thaek umgegangen wurde, zeigt, dass Nordkorea Probleme hat. Andernfalls hätte man Jang nicht öffentlich beseitigen lassen. Die Hinrichtung Jangs war eine Nachricht an das Volk. Diese lautete: «Ich, Kim Jong Un, bin hier der alleinige Machthaber. Und ich werde gegen jeglichen Versuch massiv vorgehen, mir die Macht streitig zu machen.»
Jang besass eine Privatarmee, die sich mit den staatlichen Streitkräften Feuergefechte lieferte. Kims Onkel Jang hatte nicht nur wirtschaftliche, sondern auch militärische Macht. Ein Diktator muss darauf reagieren.
Ich teile die Meinung, dass wir uns Ende Februar, Anfang März auf eine Eskalation einstellen müssen. Denn auch in diesem Jahr werden Südkorea und die USA an der Grenze zu Nordkorea Militärmanöver durchführen. Darauf wird Nordkorea – wie jedes Jahr – reagieren.
Provozieren denn die alljährlichen Militärmanöver Südkoreas und der USA nicht eine solche Eskalation?
Ich bin der Meinung, dass der Begriff der Provokation nicht nur gegenüber Nordkorea anzuwenden ist. Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Man kann sich fragen, warum macht man das eigentlich und warum verzichtet man nicht darauf.
Jedes Jahr das gleiche Spiel. Was ist dieses Jahr anders?
Mich beunruhigt die Jang-Song-Thaek-Geschichte. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich Kim Jong Un, seiner Sache nicht so sicher war. Er hatte es offenbar nötig, seine Macht zu demonstrieren. Zudem hat Diktator Kim nach Jangs Hinrichtung niemanden mehr, der ihm widerspricht. Damit spielt die Persönlichkeit eines einzelnen Mannes die entscheidende Rolle für Krieg oder Frieden.