Auf einer Überwachungskamera war zu sehen, wie ein junger Mann wenige Minuten vor dem Bombenanschlag in Bangkok am Tatort einen Rucksack ablegte und verschwand. Aufgrund dieser Aufnahmen hat die Polizei nun ein Fahndungsbild erstellt.
Regierungschef Prayuth Chan-ocha appellierte an den Mann: «Stellen Sie sich schnell, sonst kann es sein, dass Sie bei einem Polizeieinsatz ums Leben kommen.» Weiter schrieb die Polizei eine Belohnung von einer Million Baht (rund 27'000 Franken) aus für Hinweise, die zur Ergreifung des mutmasslichen Täters führen.
Fahndung nach weiteren Tätern
Dieser Unbekannte sei jedoch höchstwahrscheinlich nicht alleine fürs Bombenattentat verantwortlich, erklärte ein Polizeisprecher. «Derartige Anschläge werden typischerweise nicht von einer einzigen Person geplant.»
Die Polizei hat zwei weitere Tatverdächtige im Visier. Die beiden jungen Männer könnten Komplizen des Mannes sein, der am Tatort einen Rucksack deponierte und dann flüchtete, sagte ein Polizeisprecher.
Nach Einschätzung der Armee trägt die Attacke vom Montag zudem nicht die Handschrift der muslimischen Rebellen im Süden des Landes. Man ermittle in alle Richtungen, so der Polizeisprecher.
Behutsame Rückkehr zum Alltag
Der Erawan-Schrein, dort war die Bombe detoniert, ist derweil wieder für die Öffentlichkeit freigegeben worden. Kleine Händler gingen dort bereits wieder ihren Geschäften nach. Der Schrein ist ein Besuchermagnet im Zentrum Bangkoks.
Nach dem ersten Anschlag mit 22 Todesopfern war am Dienstag eine zweite Bombe in einem Fluss an einem Bootsanleger explodiert. Dabei kam niemand zu Schaden. Die Ermittler gehen von einem direkten Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen aus. Zu den Taten bekannte sich niemand.
Bilder vom Anschlagsort in Bangkok
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Bild 1 von 9Legende: Die Polizei führt beim Erawan-Schrein forensische Untersuchungen durch. Keystone
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Bild 2 von 9Legende: Polizisten suchen nach weiteren Sprengsätzen. Mindestens eine Bombe wurde entschärft. Keystone
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Bild 3 von 9Legende: Angehörige versuchen verzweifelt, Informationen von den Sicherheitskräften zu erhalten. Keystone
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Bild 4 von 9Legende: Polizist in Bangkok: Nach dem Bombenanschlag hat auch das EDA seine Reisehinweise für Thailand angepasst. Reuters
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Bild 5 von 9Legende: Nach dem Anschlag in Bangkok werden derzeit nach offiziellen Angaben mehr als 80 Menschen in 14 Spitälern behandelt. Reuters
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Bild 6 von 9Legende: Erste Bilder vom Anschlagsort: Die Bombe explodierte beim Erawan-Schrein, der bei Thailändern und Touristen beliebt ist. In unmittelbarer Nähe stehen grosse Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäude. Reuters
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Bild 7 von 9Legende: Bislang hat sich noch niemand zur Tat bekannt. Reuters
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Bild 8 von 9Legende: Auf einer Überwachungskamera war ein riesiger Feuerstoss zu sehen, dann rannten Passanten in verschiedene Richtungen davon. Die umliegenden Einkaufszentren wurden umgehend geräumt. Reuters
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Bild 9 von 9Legende: Der Schrein liegt bei der Ratchaprasong Junction, mitten in einem belebten Geschäftsviertel der thailändischen Hauptstadt. Reuters