Neu ist es nicht: Israel hat im Lauf des dreijährigen Bürgerkriegs in Syrien immer wieder Angriffe geflogen. Von fünf bis zehn Mal schreibt die israelische Zeitung «Haaretz». Und jedes Mal gab es nach einem solchen Angriff keinen Kommentar, keine Bestätigung und kein Dementi der israelischen Regierung.
Auch diesmal, so spekulieren israelische und internationale Medien, sollten die Attacken vermutlich Waffenlieferungen an die schiitische Hisbollah-Miliz unterbinden. Ein Lagerhaus des Militärs bei Damaskus und ein Waffendepot an der libanesischen Grenze seien mit Raketen beschossen worden.
Keine Reaktion von Assad erwartet
Das syrische Regime spricht von einem ungeheuerlichen Angriff. Mit einer direkten militärischen Reaktion von Machthaber Baschar al-Assad sei aber nicht zu rechnen, vermuten israelische Zeitungen. Die Hisbollah sei dagegen unberechenbarer.
Warum Israels Premier Benjamin Netanyahu jetzt eine solche Aktion startete, habe mehrere Gründe, spekulieren die israelischen Medien. Der immer selbstbewussteren Hisbollah wolle er einen Schlag versetzen. Und der internationalen Staatengemeinschaft wolle er sagen, dass es falsch sei, den Sturz Assads nicht mehr als oberstes Ziel zu verfolgen.
Ein weiteres Motiv könnten auch bereits der nahende israelische Wahlkampf und die Neuwahlen sein. Netanyahu setzte auf sein grosses Thema: die Sicherheit und Bedrohung Israels.