Bei einem der schwersten Bombenanschläge der Extremisten-Miliz IS in Irak sind nach jüngsten Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden. 130 weitere Personen wurden verletzt.
Ein Selbstmordattentäter sprengte sich in einem Auto am Freitag während der Feiern zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf einem belebten Markt in der Stadt Chan Bani Saad etwa 30 Kilometer nordöstlich von Bagdad in die Luft, erklärten die Sicherheitskräfte.
Attacke gegen Schiiten
Die Miliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Angriff und erklärte über Twitter, der Anschlag habe schiitischen Muslimen gegolten. Er sei Vergeltung für die Tötung von Sunniten in der Region. Die irakische Armee hatte gemeinsam mit schiitischen Milizen die IS-Kämpfer in der Provinz Dijala zurückgedrängt.
Die Regierung der Provinz rief eine dreitägige Trauerzeit aus. Zum Schutz vor weiteren Anschlägen schloss sie zudem alle Festplätze für die Feiern zum Ende des Ramadan.
15'000 Tote seit Anfang 2014
Die sunnitische IS-Miliz kontrolliert weite Teile Syriens und des Iraks und hat in ihrem Einflussbereich ein Kalifat ausgerufen. Derzeit versucht die irakische Armee, die westliche Provinz Anbar zurückzuerobern. Die betroffene Region steht zu weiten Teilen unter Kontrolle des IS.
Während der Kämpfe zwischen irakischen Regierungstruppen und IS-Extremisten wurden in Irak seit Anfang 2014 nach UNO-Angaben mindestens 15'000 Zivilisten getötet und 30'000 verletzt.