Roter Tod in Brasilien
-
Bild 1 von 10. Eine der grössten Umweltkatastrophen in Brasiliens Geschichte: Am 5. November 2015 bricht der Damm eines Rückhaltebeckens eines Eisenerz-Bergwerks im Bundesstaat Minas Gerais. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 10. Das Werk wird vom Bergbauunternehmen Samarco betrieben, einer gemeinsamen Tochter des brasilianischen Vale-Konzerns mit der australisch-britischen BHP Billiton. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 3 von 10. Eine Flut von rötlichem Klärschlamm begrub das Dorf Bento Rodrigues unter sich. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 4 von 10. Dabei starben 17 Menschen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 10. Rettungskräfte suchten mit Stöcken nach Opfern, die unter den Schlammmassen begraben wurden. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 10. Die Überlebenden wurden in Notunterkünften im nahe gelegenen Mariana untergebracht. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 10. Neben der sozialen, führte der Dammbruch auch zu einer ökologischen Katastrophe. Der Fluss Rio Doce wurde über Hunderte Kilometer rötlich verfärbt und kann nicht mehr als Trinkwasserreservoir benutzt werden. ein Fischsterben war die Folge. Fischer versuchten in Becken wenigstens Teile der Flussfauna zu retten. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 8 von 10. Die Katastrophe führte zu weltweiten Protesten, wie hier in Australien. Dem Bergbauunternehmen Samarco wurde vorgeworfen, dass seine Sicherheitsmassnahmen für das Rückhaltebecken völlig unzureichend waren. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 9 von 10. Die Eigentümer des Bergwerks zahlen nun rund fünf Milliarden Franken Schadenersatz. Darauf haben sie sich mit der Regierung geeinigt. (Bild: Präsidentin Dilma Rousseff kommt für die Unterzeichnung des Deals im Planalto-Palast in Brasilia an.). Bildquelle: Reuters.
-
Bild 10 von 10. Mit der Schadenersatzzahlung der Betreiber des Bergwerks (Bild) sollen nun in den nächsten 10 bis 15 Jahren die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Schäden der Katastrophe behoben werden. Zumindest so weit das möglich ist. Bildquelle: Reuters.
Der Dammbruch in einem brasilianischen Eisenerzbergwerk im letzten November kommt das dafür verantwortliche Mineunternehmen Samarco teuer zu stehen: Es muss 20 Milliarden Real (rund fünf Milliarden Euro) bezahlen. Die brasilianische Regierung, Samarco und die Regierungen der betroffenen Staaten Minas Gerais und Espírito Santo unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen für einen Hilfsfonds. Damit sollen auch die Opferfamilien entschädigt werden.
Durch den Dammbruch bei der Stadt Mariana am 5. November in Minas Gerais starben 17 Menschen. Über Hunderte Kilometer wurde der Rio Doce vergiftet, ein Teil des giftigen Schlammes gelangten sogar bis in den Atlantik.
Grösste Umweltkatastrophe Brasiliens
Präsidentin Rousseff verglich den verheerenden Dammbruch mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko 2010. «Der Rio Doce ist tot», sagte sie und betonte, das unverantwortliche Handeln eines Unternehmens habe die grösste Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens verursacht.
Dem Rio Doce soll es nach den Aufräumarbeiten besser gehen als davor
Der Rio Doce solle sich so gut erholen, dass es ihm besser gehe als vor dem Unglück, sagte Rousseff weiter. «So muss Samarco für eine neue Trinkwasserversorgung aufkommen und diejenigen Gemeinden, die noch keine Abwasserreinungsanlagen haben – und das sind die meisten – sollen welche bauen», weiss SRF-Lateinamerikakorrespondent Ulrich Achermann. Allerdings bleibt für ihn fraglich, wie nachhaltig diese Massnahmen wirklich sind. «In Brasilien weiss man nie, wie lange so etwas anhält.»
Signal an andere Bergbaufirmen
Rousseff spricht von einem «historischen Abkommen» mit der Minenfirma. Die Strafzahlung von knapp fünf Milliarden sei ein Präzedenzfall und ein Signal an andere Bergbaufirmen, dass sie mehr in Umweltschutz und Sicherheit investieren müssten, sagt Achermann.
Als Ursache für den Dammbruch im Rückhaltebecken des Bergwerks wird ein leichtes Erdbeben vermutet. «Sicher ist, dass die Firma bezüglich Sicherheit fahrlässig gehandelt hat», sagt SRF-Korrespondent Achermann.
Zwar bestätigten sich nach Wasserproben die Befürchtungen nicht, dass massenhaft Giftstoffe in den Rio Doce gelangt sein könnten. Aber viele Tiere, vor allem Fische, starben durch die Schlammmassen. «Am Rio Doce wurde viel gefischt», sagt Achermann. Die Fischerei sei vollständig zusammengebrochen und es gebe Tausende von arbeitslosen Fischern.