Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Fahrzeugkonvoi von Ausländern sind nahe dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul am Sonntag mindestens drei Menschen getötet worden. Weitere 18 Menschen, darunter drei Kinder, wurden beim Attentat verletzt. Sämtliche Opfer sind Zivilisten.
Zum Anschlag bekannten sich die Taliban. Das britische Aussenministerium meldete den Tod eines Briten, er war Angestellter der Polizeimission Europol. Zudem starben zwei Zivilisten.
Deutscher Europol-Angehöriger verletzt
Der Attentäter brachte sein eigenes Auto zur morgendlichen Hauptverkehrszeit zur Explosion. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Attentat. Die Bombe traf drei Zivilfahrzeuge. Eines davon habe ausländischen Soldaten gehört.
Ziel des Anschlages war laut den afghanischen Behörden ein Fahrzeug-Konvoi der europäischen Polizeimission Eupol. Deren Sprecherin erklärte, es seien keine Europol-Angehörigen getötet worden. Einer der Verletzten ist jedoch ein Polizist aus Nordrhein-Westfalen, wie das Innenministerium in Düsseldorf mitteilte.
Nato kündigte verlängerten Einsatz an
Die afghanischen Sicherheitskräfte haben seit dem Abzug der Nato-Truppen im Dezember die alleinige Sicherheitsverantwortung im Land. Die Nato unterstützt sie aber weiter mit etwa 12'000 Soldaten, die vor allem ausbilden und beraten. Am Mittwoch hatte die Nato angekündigt, auch nach ihrem im kommenden Jahr auslaufenden Einsatz weiter in Afghanistan zu bleiben.
Erst vor drei Tagen hatte in Kabul ein Anschlag auf ein Hotel mit ausländischen Gästen 14 Todesopfer gefordert. Zum Anschlag bekannten sich die radikal-islamischen Taliban.