Die überraschende Freilassung aus der Haft scheint einen positiven Einfluss auf den Gesundheitszustand von Honsi Mubarak zu haben. Dem 85-Jährigen geht es offenbar besser.
Generell läuft es für den ehemaligen Machthaber derzeit nicht so schlecht. Viele der Muslimbrüder, die ihn an den Galgen bringen wollten, sitzen jetzt im Gefängnis.
Gegen den Langzeitmachthaber laufen aber noch verschiedene Verfahren. Dabei geht es um die blutige Niederschlagung der Proteste auf den Tahrir-Platz und um die Veruntreuung von Staatsvermögen.
700 Millionen Franken in der Schweiz
In den 40 Jahren seiner Herrschaft häufte die Familie Mubarak ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Franken an. Dazu zahlreiche Luxusvillen, Appartements und Autos.
Rund 700 Millionen Franken bunkerte Mubarak in der Schweiz. Seit 2011 sind die Gelder der Familie eingefroren. Und das wird auch noch für einige Zeit so bleiben. Zwar herrscht seit dem Sturz von Mubarak ein intensiver Austausch per Rechtshilfeverfahren zwischen Kairo und Bern.
Doch die jüngsten Ereignisse im Land am Nil verlangen zusätzliche Abklärungen, sagt Ingrid Ryser vom Bundesamt für Justiz (BJ). Das EDA soll abklären, ob die Justizbehörden unter den aktuellen Umständen noch unabhängig arbeiten können. «Konkret geht es um die Frage ob die Durchführung eines fairen Strafverfahrens in Ägypten möglich ist.» Bis diese Frage beantwortet ist, blieben die Verfahren pendent.
Jahrelange Verfahren
Einen Schritt weiter geht Oliver Longchamp von der Erklärung von Bern. Für ihn ist es ausgeschlossen, dass die Gelder jemals wieder an die Familie Mubarak zurückgegeben werden können. Das Geld gehöre dem ägyptischen Volk, sagt Longchomp. Eine Rückführung sei aber erst möglich, wenn klar sei, für was die Gelder eingesetzt werden.
Die eingeleiteten Verfahren seien grundsätzlich sehr komplex, sagt Ingrid Ryser vom BJ. Auf Grund der aktuellen Situation in Ägypten seien zeitliche Angaben kaum zu machen. Das einzige was klar ist; bei einem Ableben von Hosni Mubarak bleiben die Vermögen grundsätzlich blockiert.