«Ihr habt nicht nur mich inspiriert. Ihr habt ganz Amerika inspiriert.» Das hat US-Präsident Barack Obama in New Orleans vor hunderten Zuschauern verkündet – in einem Gebiet, wo das Wasser vor zehn Jahren fünf Meter hoch stand.
Am 29. August 2005 prallte Hurrikan «Katrina» mit voller Wucht auf die Südstaatenmetropole. Die Flutmauer, die die Halbinsel schützen sollte, brach an über 50 Stellen und das Wasser überflutete die Stadt. Fast 1300 Menschen wurden getötet. Hunderte werden heute noch vermisst.
Obama lobt Willen zum Wiederaufbau
Bei seinem Besuch zum zehnten Jahrestag der Katastrophe zeigte sich Präsident Obama beeindruckt vom Willen der Bevölkerung New Orleans', ihre Stadt wieder aufzubauen. Auch wenn einige Bewohner die Erholung noch nicht so sehr spürten, sagte Obama. Dennoch seien Schulen, Spitäler, Strassen wieder aufgebaut und auch der Schutz vor neuen Unwettern verbessert worden.
Gleichwohl gebe es noch viel zu tun, räumte der Präsident auch ein. In einigen Quartieren der Stadt herrsche immer noch grosse Armut und Jugendliche wählten immer noch den falschen Weg. «Wir werden arbeiten, bis jeder, der nach Hause kommen möchte, nach Hause kommt», versprach Obama den Bewohnern.
Kritik am Krisenmanagement von Bush
Zugleich übte Obama auch Kritik an der Regierung seines Vorgängers, Präsident George W. Bush. «Was als Naturkatastrophe begann, verwandelte sich in ein von Menschen verursachtes Desaster.» Die Regierung von Bush habe bei der Aufgabe versagt, nach ihren eigenen Bürgern zu sehen.
Bush hatte damals seinen Urlaub erst am dritten Tag unterbrochen. Der Regierung wurde aus New Orleans Versagen und von afroamerikanischer Seite Rassismus vorgeworfen. Bush übernahm später die Verantwortung für die Zögerlichkeit der ersten Tage.