Indiens Präsident Pranab Mukherjee hat härtere Strafen für Sexualdelikte angeordnet. Der Staatschef setze das neue Gesetz, das nach der Gruppenvergewaltigungeiner jungen Studentin auf den Weg gebracht worden war, mit sofortiger Wirkung in Kraft.
Die Neuerungen sollen dem Parlament zur Zustimmung zugeleitet werden. Unklar ist, ob Politiker der Opposition öffentlich Kritik an den härteren Strafen wagen. In den vergangenen Wochen hatten Politiker mit sexistischen Aussagen die Debatte angeheizt.
Voyeurismus und Stalking auch geahndet
Die Mindeststrafe für Gruppenvergewaltigungen sowie für Vergewaltigung Minderjähriger, durch einen Polizisten oder einen Inhaber des Sorgerechts steigt von zehn auf 20 Jahre.
Die Strafe kann auch lebenslang ausgeweitet werden. Delikte wie Voyeurismus sowie Stalking werden in das Strafregister mit aufgenommen. In schweren Fällen kann die Todesstrafe verhängt werden, obgleich diese in Indien selten vollstreckt wird. Zuvor hatte eine Kommission härtere Strafen für Sexualdelikte empfohlen.
Die Gruppenvergewaltigung einer 23jährigen Studentin im Dezember hatte weltweit für Entsetzen gesorgt und in Indien eine Debatte über Frauenrechte und Sexismus angestossen.