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International «Optimismus ist fehl am Platz» – Kein Frieden in Syrien

Syriens verlässlichster Verbündeter, Russland, geht zunehmend auf Distanz zum Regime. Hoffnung auf ein baldiges Ende des Konflikts besteht dennoch nicht. Weshalb das so ist, sagte der Berliner Politikwissenschaftler Volker Perthes im «Echo der Zeit».

Seit zwei Jahren tobt in Syrien der Aufstand gegen das Assad-Regime, seit anderthalb Jahren ein Bürgerkrieg. «Das Regime hat nicht mehr die Oberhand und selbst ehemalige Freunde von Assad überlegen inzwischen, was die Alternativen zu ihm sind», so Politikwissenschaftler Volker Perthes.

Nahost-Experte Volker Perthes

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Volker Perthes ist seit 2005 Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit sowie geschäftsführender Vorsitzender der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).

Nach Abschluss seines Studiums der Politologie lehrte und forschte Perthes mehrere Jahre in Damaskus und Beirut.

Doch zu glauben, dass nun der Frieden in greifbarer Nähe ist, sei illusorisch. «Für beide Seiten – Regime und Opposition – sind Friedensverhandlungen keine Option. Aber sie müssen dazu gebracht werden, eine politische Lösung auf den Weg zu bringen», so Perthes.

Zunahme der konfessionellen Propaganda

So würden weitere Opfer vermieden und der Friedensprozess im Nachbürgerkriegs-Syrien vereinfacht. Schon jetzt stellt der Politologe gefährliche und spaltende Tendenzen innerhalb der Regimegegner fest.

«Es gibt eine Radikalisierung und eine Zunahme der konfessionellen Propaganda.» Das sei eine sehr gefährliche Entwicklung, weil es das Zusammenleben nach einem Ende des Assad-Regimes massiv gefährde, so Perthes.

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