Die 16-jährige Pakistanerin Malala Yousafzai wurde wegen ihrer Kritik an den radikalen Islamisten in ihrer Heimat zu einem Symbol des Widerstandes und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Vor einem Jahr schossen ihr Taliban auf dem Weg von der Schule zum Bus in den Kopf.
Malala aber kämpft unbeirrt für die Schulbildung in Pakistan. Dafür hat das Mädchen nun den Sacharow-Preis des EU-Parlaments erhalten.
Die Fraktionsvorsitzenden im EU-Parlament einigten sich in Strassburg nach Angaben eines Sprechers auf die Favoritin der Endauswahl. Ihre Mitbewerber waren der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden und drei Menschenrechtsaktivisten aus Weissrussland, darunter der inhaftierte Ales Beljatzki. Der Preis wird am 20. November überreicht.
Die pakistanischen Taliban reagieren mit Hohn auf die Verleihung des Sacharow-Preises. «Sie hat nichts getan. Die Feinde des Islams haben sie ausgezeichnet, weil sie den Islam verlassen hat und säkular geworden ist», sagte ein Sprecher der Taliban.
Die junge Malala gilt auch als eine der Favoritinnen für den Friedensnobelpreis, der an diesem Freitag in Oslo vergeben wird.
Kampf gegen Taliban
Für viel Aufsehen sorgte Malalas Rede vor der UNO im Juli dieses Jahres. Sie ist die erste Minderjährige, die sich mit ihren Anliegen an die Vereinten Nationen wenden durfte.
Nach dem Attentat sei Stärke, Kraft und Mut gewachsen, sagte Malala. Sie will sich weiterhin gegen die Gewaltherrschaft der Taliban wehren. Obschon diese bereits angekündigt haben, einen weiteren Versuch zu unternehmen, um Malala zu töten. «Selbst in den USA oder in Grossbritannien», wie ein Sprecher der Taliban sagte.