Zum Inhalt springen

International Pilgerreise mit Kamera-Überwachung und GPS-Armbändern

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen haben vorerst rund 1,5 Millionen Muslime im saudi-arabischen Mekka mit den Hadsch-Ritualen begonnen. Viele von ihnen dürften mit gemischten Gefühlen angereist sein – die Massenpanik vor einem Jahr ist noch sehr präsent.

Mehr als 1,5 Millionen Muslime haben sich zum Beginn der Pilgerfahrt Hadsch in Mekka versammelt. Ein Jahr nach der verheerenden Massenpanik in Mekka erfolgt das diesjährige mehrtägige Pilgertreffen unter noch strengeren Sicherheitsvorkehrungen.

Zum Auftakt gingen die Gläubigen am Samstag in das rund fünf Kilometer östlich der Grossen Moschee von Mekka gelegene Mina. Dort verbringen sie die Nacht, um sich anschliessend am Sonntagmorgen für Gebete zum Berg Arafat zu begeben.

Blick auf die Grosse Moschee in Mekka.
Legende: Blick auf die Grosse Moschee in Mekka. Reuters

Iraner dürfen nicht teilnehmen

Die Teilnahme an der jährlich stattfindenden Pilgerfahrt zur heiligsten Stätte des Islam im saudi-arabischen Mekka ist Pflicht für jeden gläubigen Muslim. Gemäss dem Koran muss jeder Muslim, ob Mann oder Frau, der gesund ist und es sich leisten kann, einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilnehmen.

Iranische Gläubige sind in diesem Jahr von dem Hadsch ausgeschlossen. Hintergrund ist ein Streit zwischen Riad und Teheran wegen der tödlichen Massenpanik in Mina im vergangenen Jahr, bei der etwa 2300 Menschen starben, darunter mehr als 450 Iraner.

Mehr zum Thema:

Nach dem Scheitern bilateraler Verhandlungen über Sicherheit und Logistik bleibt den Iranern die Teilnahme am Hadsch nun erstmals seit fast drei Jahrzehnten verwehrt.

Mehr Platz und bessere Überwachung

Zu dem Massengedränge im vergangenen Jahr war es während der symbolischen Teufelssteinigung in Mina gekommen, bei der Pilger Kieselsteine auf drei Säulen werfen, die den Teufel symbolisieren.

In diesem Jahr wurde das Gelände, auf dem die Teufelssteinigung stattfindet, erweitert. Die Zeit für die Steinigung wurde begrenzt. Zudem tragen alle Pilger erstmals elektronische Armbänder mit ihren persönlichen Informationen, darunter Angaben über Medikamente. Zahlreiche Überwachungskameras sollen die Menschenströme beobachten.

Meistgelesene Artikel