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International Racheakt für den Mord an drei jungen Israeli?

In Jerusalem ist ein palästinensischer Jugendlicher tot aufgefunden worden. Es könnte sich um einen Racheakt handeln, so wie es gestern in Jerusalem Hunderte gefordert hatten. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte derweil den Mord an den drei israelischen Jugendlichen.

Israelischen Medienberichten zufolge wurde ein palästinensischer Jugendlicher entführt und getötet.

Wie das israelische Radio meldete, wurde der 17-jährige Junge am frühen Morgen in Ost-Jerusalem in ein Auto gezwungen. Einige Stunden später sei seine Leiche in einem anderen Stadtteil gefunden worden.

Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat sprach von einer «schrecklichen und barbarischen» Tat. «Dies ist nicht unser Stil, und ich vertraue darauf, dass unsere Sicherheitskräfte die Täter fassen werden», sagte er gemäss «Jerusalem Post». «Ich rufe alle zur Zurückhaltung auf.»

Während Medien von einem Racheakt für die Ermordung der israelischen Jugendlichen berichten, äusserte sich die israelische Polizei zurückhaltend. Ein Polizeisprecher sagte, es werde ermittelt, ob es eine Verbindung zu der Ermordung der Israelis gebe.

In Ost-Jerusalem löste die Nachricht vom Tod des Palästinensers wütende Proteste aus. Etwa 200 palästinensische Demonstranten griffen die Polizei mit Steinen an und schlugen auf unbeteiligte Passanten ein.

Zehntausende nehmen Abschied

Die drei israelischen Jugendlichen wurden gestern unter grosser Anteilnahme beigesetzt. Zehntausende kamen zu der Trauerfeier für die Talmudschüler in Modiin, unter ihnen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Schimon Peres.

Der Mord hatte grosses Entsetzen in der israelischen Öffentlichkeit ausgelöst. Am gestrigen Dienstag forderten Hunderte Demonstranten in Jerusalem Rache für den Tor der drei Jugendlichen. In Bet Hanina kam es zu Ausschreitungen. Einwohner hätten Steine auf Sicherheitskräfte geworfen, teilte die Polizei mit.

Netanjahu drohte am Abend vor einer erneuten Sitzung des Sicherheitskabinetts mit einer Verstärkung der Bombenangriffe auf Stellungen der Hamas im Gazastreifen. Der Einsatz im Westjordanland werde parallel fortgesetzt. Laut dem Fernsehen schloss er aber eine Bodenoffensive im Gazastreifen oder die erneute Besetzung des Gebiets aus.

UNO verurteilt «auf das Schärfste»

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Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte derweil den Mord «auf das Schärfste». Die 15 Mitglieder des mächtigsten UNO-Gremiums seien zutiefst empört, hiess es in einer in New York veröffentlichten Mitteilung. Darin rief das Gremium zudem alle Parteien in dem Konflikt auf, auf Massnahmen zu verzichten, «die die Situation weiter destabilisieren könnten». Israel und die palästinensische Autonomiebehörde seien auch nach dem Mord, einem «Akt des Hasses», aufgerufen, zusammenzuarbeiten.

Den Familien der Opfer sprach der Rat sein Beileid aus. Die Verantwortlichen für die Tat müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte das Gremium weiter.

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