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International Rafsandschani will Präsident werden

In den Kampf um das Präsidentenamt im Iran ist Bewegung gekommen. Bei der Registrierung für die Wahl am 14. Juni reichte Ex-Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani kurz vor Ablauf der Anmeldefrist seine Bewerbung ein. Er könnte zum Kandidaten der Opposition werden.

Die Kandidatur des charismatischen Klerikers Akbar Haschemi Rafsandschani könnte den bislang spannungsarmen Wahlkampf im Iran auf den Kopf stellen. Der einstige Architekt der islamischen Republik war in den vergangenen vier Jahren de facto zum Oppositionsführer geworden. Er gilt als harscher Kritiker des amtierenden Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Dieser kann nach zwei Amtszeiten nicht nochmals antreten.

Rafsandschani könnte Kandidat der Reformer werden

Pistazien-König

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Rafsandschani gilt als einer der reichsten Iraner. Er soll über ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar verfügen. Einen Grossteil davon hat er mit Pistazien verdient. Rafsandschani war von 1989 bis 1997 bereits einmal Irans Staatspräsident. Er gilt als Pragmatiker und gewiefter Taktiker.

Der erwartete Dreikampf zwischen den Konservativen, Reformern und dem Lager Ahmadinedschads könnte mit Rafsandschanis Bewerbung eine neue Dimension erhalten. Die Kandidaten der Reformer hatten schon vorher bekanntgegeben, dass sie zugunsten Rafsandschanis zurücktreten würden.

Auch im konservativen Lager gibt es viele Kandidaten, die einst politische Schützlinge Rafsandschanis gewesen sind und deren Rücktritt von der Kandidatur nicht auszuschliessen ist. Dementsprechend gibt es wohl, wie auch 2005, erneut einen Zweikampf zwischen Rafsandschani und Ahmadinedschad. Doch diesmal ohne den Präsidenten selbst.

Vor Rafsandschanis Bewerbung war alles wie erwartet verlaufen. Vom konservativen Lager bewarben sich Ex-Aussenminister Ali Akbar Welajati und der Teheraner Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf. Welajati galt bis dahin als einer der Topfavoriten.

Rafsandschani freut sich sichtlich.
Legende: Akbar Haschemi Rafsandschani gibt seine Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt. Keystone

Als Berater des obersten Führers, Ali Chamenei, hat er sehr gute Chancen, Nachfolger von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu werden. Er hatte im Vorfeld seiner Registrierung Kritik an Ahmadinedschads Atompolitik geübt und den Atomstreit als lösbar bezeichnet.

Von Ahmadinedschads Lager kam dessen Vertrauensmann Esfandiar Rahim Maschaei. Hand in Hand mit dem Präsidenten zeigte sich Maschaei bei seiner Registrierung im Innenministerium siegessicher. Aus dem Lager des Präsidenten bewarben sich ausserdem dessen Bruder Dawud Ahmadinedschad, Presseberater Ali Akbar Dschawanfekr und der ehemalige Sportchef Mohammed Ali Abadi.

400 Kandidaturen eingegangen

Aus dem Reformlager hatten sich bereits der ehemalige Atom-Chefunterhändler Hassan Ruhani und Ex-Vizepräsident Mohammed Resa Aref beworben. Der Lieblingskandidat der Reformer, der ehemalige Präsident Mohammed Chatami, hatte schon im Vorfeld seinen Verzicht auf eine Kandidatur erklärt. Er appellierte aber vor kurzem an seine Anhänger, den 78jährigen Rafsandschani zu wählen.

Als unabhängig haben sich unter anderem der iranische Atom-Chefunterhändler Said Dschalili und der ehemalige Kommandant der Revolutionsgarden, Mohsen Resaei, für den Präsidentschaftsposten angemeldet. Auch mehrere Frauen wollen antreten. Darunter sind eine Ökonomin, eine Universitätsprofessorin und eine Politologin.

Insgesamt reichten rund 400 Kandidatinnen und Kandidaten ihre Bewerbungen für die Wahl zum Präsidenten ein.

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