Die Schweiz hat seit 2015 einen fünften Hilfstransport erfolgreich in die militärisch umkämpfte Ostukraine durchgeführt. 16 von insgesamt 50 Eisenbahnwaggons der Humanitären Hilfe Schweiz sind in Jassinowataja, nahe der Stadt Donezk, eingetroffen. Transportiert werden 3500 Tonnen Quarzsand für die Filterung von Trinkwasser.
Der Transport wurde von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) organisiert. Sie ist die bislang einzige staatliche Organisation, die humanitäre Transporte über die sogenannte Kontaktlinie im Osten der Ukraine durchführen kann.
Über den erfolgreichen Transport informierte Aussenminister Didier Burkhalter im Nationalrat während der Beratung parlamentarischer Vorstösse. Das Aussendepartement (EDA) hatte am 1. September bekannt gegeben, diesen Hilfstransport vorzubereiten. Das Ziel sei es, Menschen auf beiden Seiten der umkämpften Konfliktlinie Hilfe zukommen zu lassen.
Wasser zum Überleben
Seit Anfang September werden laufend Züge mit Quarzsand aus der Westukraine in die Region Donezk in den Osten des Landes geführt. «Indem wir die Wasserwerke Donbas unterstützen, helfen wir Millionen von Menschen beiderseits der Kontaktlinie», erklärte Manuel Bessler, der Delegierte der Humanitären Hilfe Schweiz.
Insgesamt werden 50 Eisenbahnwaggons bis zur Kontaktlinie befördert. Hier findet die Abfertigung statt aus dem von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet in die von den Separatisten kontrollierten Gebiete Donezk und Lugansk.
Der Hilfstransport führt mitten durchs Bürgerkriegsgebiet. Die Fahrt des ersten Güterzuges verzögerte sich aber, weil am Freitag das Bahngleis im Osten der Kontaktlinie durch eine Explosion beschädigt worden war.
Erste Lieferung sicher angekommen
Die ersten 16 Wagen mit Quarzsand sind nun bei den Wasserwerken Donbas bei Donezk eingetroffen. Laut SRF-Russland-Korrespondent Christoph Franzen befindet sich die Wasserfiltrierungsstation nur wenige Kilometer hinter der umkämpften Front im Gebiet der Separatisten.
Zuvor wurden der Humanitäre Hilfe Schweiz Aluminiumsulfat und Chlor sowie medizinisches Material und Medikamente nach Donezk geliefert. Für die Trinkwasserreinigung werden nicht nur diese Chemikalien, sondern auch die grosse Menge Filtriersand benötigt.