Bei Protesten zum 1. Mai in der türkischen Millionenmetropole Istanbul hat ein Grossaufgebot der Polizei wie in den vergangenen Jahren Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt.
Gewerkschaften hatten in diesem Jahr unter anderem aus Sicherheitsgründen dazu aufgerufen, sich nicht auf dem Taksim-Platz, sondern auf einem Areal ausserhalb des Stadtzentrums zu versammeln, wo Demonstrationen genehmigt waren. Wie in den vergangenen Jahren hatten die Behörden 1.-Mai-Demonstrationen auf dem Taksim verboten.
Wie allerdings ein dpa-Reporter berichtet, haben mehrere Gruppen regierungskritischer Demonstranten versucht, zum symbolträchtigen Platz in der Stadtmitte zu marschieren. Diesen hatte die Polizei allerdings bereits ab dem frühen Morgen weiträumig abgeriegelt. Die Metro-Station am Taksim-Platz wurde geschlossen.
Unbeteiligter stirbt bei Unfall
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, rund 24'500 Polizisten und 120 Wasserwerfer seien in Istanbul im Einsatz gewesen. Mindestens 40 Menschen seien festgenommen worden.
Zudem ereignete sich laut der Nachrichtenagentur DHA am Rande der Demonstrationen einen tragischen Unfall: Ein 57-Jähriger sei bei dem Versuch, eine Strasse zu überqueren, von einem Wasserwerfer angefahren und dabei tödlich verletzt worden.