Nach Jahrzehnten des Streits und blutiger Auseinandersetzungen hatten sich Serbien und Kosovo am Freitag in Brüssel auf ein Abkommen zur Beilegung ihres Konflikts geeinigt. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon lobte die Einigung als «Meilenstein». Zufriedenheit auf allen Seiten? Nein.
«Niemand hat das Recht, ein Dokument zu unterzeichnen, das die (serbische) Verfassung verletzt und einen Teil des eigenen Territoriums aufgibt», erklärten Vertreter der vier serbischen Gemeinde in Kosovo. Dies berichtete die Zeitung «Vecernje Novosti».
Zehntausende Serben vor allem in der Stadt Mitrovica machten sich an einer Versammlung für eine Volksbefragung über das Brüssler Abkommen stark. Die Oppositionspartei Vetevendosje der Kosovo-Albaner kündigte Proteste an.
Serbien: Kosovo nicht unabhängig
Der serbische Regierungschef Ivica Dacic und sein Kosovo-Amtskollege Hashim Thaci hatten sich unter EU-Vermittlung auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt.
Damit ist für beide Länder das Tor zu einer Annäherung an die EU geöffnet. Serbien erkennt aber nach wie vor die 2008 erklärte Unabhängigkeit des Kosovos nicht an, das einst Teil Serbiens und Jugoslawiens war.