Berlusconi soll laut Anklage vertrauliche Informationen an eine Zeitung weitergegeben haben. Seine Rechtsanwälte forderten den Freispruch ihres Mandanten. Die Vorwürfe gegen ihn seien ihrer Ansicht nach haltlos.
Berlusconi steht mit seinem jüngeren Bruder vor Gericht. Für Paolo Berlusconi forderten die Staatsanwälte eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten.
Telefongespräch heimlich aufgezeichnet
In dem fast sieben Jahre zurückliegenden Fall geht es um die Übernahme der Banca Nazionale del Lavoro (BNL) durch die Finanzgruppe Unipol. In dem besagten Gespräch soll der Linkspolitiker Piero Fassino den damaligen Präsidenten der Unipol, Giovanni Consorte, in seinem Versuch einer Übernahme ermutigt haben.
Das Gespräch wurde heimlich aufgezeichnet und dann in der Zeitung «Il Giornale» veröffentlicht, die politisch hinter Berlusconi steht. Berlusconi wird verdächtigt, seinem Bruder das abgehörte Telefongespräch zur Veröffentlichung zugeschanzt zu haben, um Fassino in Schwierigkeiten zu bringen.
Gegen Berlusconi läuft noch der sogenannte Ruby-Prozess, bei dem der Ex-Premier wegen Sex mit einer Minderjährigen und Amtsmissbrauch angeklagt ist.