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International Tote bei Anschlag auf Präsidentschaftspalast im Jemen

Im Jemen sind bei einem Bombenanschlag in der Nähe des Präsidentenpalasts in der Hafenstadt Aden mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Zur Tat bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat.

Der Bürgerkrieg im Jemen fordert weitere Opfer: Bei einem Bombenanschlag in der Nähe des Präsidentenpalasts in der Hafenstadt Aden sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Zehn weitere Personen seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Bei den meisten Opfern handle es sich um Zivilisten.

Bild ausgebrannter Fahrzeuge nach dem Anschlag.
Legende: Die Tat ereignete sich nahe der Residenz von Präsident Hadi. Dieser blieb aber unverletzt. Keystone

Der Attentäter habe ein mit Sprengstoff bestücktes Auto auf einen rund 500 Meter von der Residenz von Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi entfernten Kontrollposten gesteuert. Präsident Hadi habe sich zum Zeitpunkt des Anschlages in dem Palast aufgehalten. Er sei aber unverletzt, bestätigten die Behörden. Zu der Tat bekannte sich die radikal-islamische Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

UNO warnt vor Hungerkrise

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Mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Jemen ist von Hunger bedroht. 14,4 Millionen Menschen litten derzeit unter Nahrungsmittelunsicherheit, teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom mit. Die Zahl der Betroffenen sei allein seit Juni vergangenen Jahres um zwölf Prozent gestiegen.

IS spricht von zehn Toten

Die IS-Miliz teilte im Internet mit, bei dem Anschlag seien rund zehn Angehörige der Palastwache getötet und zwanzig weitere Personen verletzt worden.

Den Kampfnamen des Attentäters gab der IS mit Abu Hanifa al-Hollandi an, was nahelegen würde, dass er Niederländer war. Diese Angaben wurden von unabhängiger Seite bisher nicht bestätigt.

Um die 6000 Opfer seit Beginn des Konfliktes

Präsident Hadi war im Jahr 2014 von schiitischen Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben worden. Er wird von einer Allianz sunnitischer Staaten unterstützt, die vom Nachbarland Saudi-Arabien angeführt wird.

Das Königreich versteht sich als Führungsmacht der Sunniten und liefert sich mit dem Erzrivalen Iran, der sich als Schutzmacht der Schiiten begreift, im Jemen einen Stellvertreterkonflikt. In den Kämpfen wurden bislang schätzungsweise 6000 Menschen getötet.

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