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Fotomontage mit den Köpfen von Donald Trump (links) und Hillary Clinton (rechts)
Legende: Donald Trump hat es nicht immer so mit der Wahrheit. Hillary Clinton auch nicht. Reuters

International Trump gegen Clinton: Alles Lüge, oder was?

Der US-Wahlkampf spitzt sich zu. Die beiden Kandidaten für das Weisse Haus scheinen festzustehen. Aber wie genau nehmen es Trump und Clinton eigentlich mit der Wahrheit? Nicht so genau – ein paar Beispiele aus den letzten Monaten beweisen das.

Das Team von Politifact.com prüft die Aussagen von US-Politikern auf deren Wahrheitsgehalt hin. Besonders im Fokus stehen aktuell natürlich die Aussagen der Parteienkandidaten für das Rennen um das Weisse Haus.

Da sich Hillary Clinton und Donald Trump als mögliche Duellanten herauskristallisieren, lohnt sich ein gesonderter Blick auf deren Aussagen.

Das ist Politifact

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Politifact.com ist ein Projekt der Zeitung «Tampa Bay Times» (bis 2012 «St. Petersburg Times»). Die Aufgabe: Ein Team von Journalisten prüft die Aussagen von hochrangigen Politikern, Lobbygruppen und Interessengruppen auf deren Wahrheitsgehalt hin. 2009 gewann das Projekt den renommierten Pulitzer-Preis in der Kategorie «National Reporting».

Das Team von Politifact hat 101 Aussagen von Donald Trump und 163 Aussagen von Hillary Clinton geprüft. Das Ergebnis: Knapp 80 Prozent von Donald Trumps Aussagen sind falsch oder mehrheitlich falsch. Bei Hillary Clinton sieht es etwas besser aus. Die Spitzenkandidatin der Demokraten hat «nur» zu etwa 20 Prozent wissentlich oder unwissentlich die Unwahrheit gesagt.

Wie sehr die beiden Top Shots daneben liegen zeigen die folgenden Zitate:

Donald Trump

  • Trump: «Aktuell sind wir das Land mit den höchsten Steuern weltweit.»

    (gesagt am 6. Februar 2016 in einem Interview mit dem Rundfunksender ABC)

Wahrheit: Laut OECD-Studie von 2014 stehen die USA von 30 aufgelisteten Ländern lediglich auf Platz 27.

  • Trump: «Er [Ted Cruz] hatte einen ‹Doppelpass›.»

    (gesagt am 5. Januar 2016 in einem Interview mit der «Washington Post»)

Wahrheit: Ted Cruz' Geburtsort ist Calgary in Kanada. Als Sohn einer amerikanischen Mutter und eines kubanisch-stämmigen Vaters hat und hatte er nur den US-Pass. Zwar hätte Trumps Rivale auch einen kanadischen Pass haben können. Er lehnte diesen aber ab.

  • Trump: «Glaubt nicht an die falschen Zahlen, die Ihr hört, von 4,9 oder 5 Prozent Arbeitslosenquote. Die Quote liegt wahrscheinlich bei 28, 29 oder 35 Prozent. Kürzlich habe ich gehört, sie liege sogar bei 42 Prozent.»

    (gesagt am 9. Februar 2016 in seiner Rede zum Vorwahlsieg in New Hampshire )

Wahrheit: Die offizielle Arbeitslosenquote in den USA lag im Januar bei 4,9 Prozent. Würde man diejenigen dazuzählen, die in Teilzeit arbeiten oder diejenigen, die sich noch nicht offiziell arbeitslos gemeldet haben – selbst dann läge die Arbeitslosenquote bei maximal 9,9 Prozent.

Hillary Clinton

  • Clinton: «Wir haben mehr Jobs in der Solar- als in der Ölindustrie.»

    (gesagt am 8. Dezember 2015 in der Zeitung «Concord Monitor»)

Wahrheit: In der Solarindustrie der USA sind rund 209'000 Menschen beschäftigt, in der Öl- und Gasindustrie dagegen rund 648'000. Da sind die 912'000 Mitarbeiter an Tankstellen noch gar nicht mitgerechnet.

  • Clinton: «Ich bin als einzige unter den Kandidaten, egal auf welcher Seite, die einen spezifischen Plan hat, wie man den Islamischen Staat besiegen kann.»

    (gesagt am 20. Januar 2016 in Burlington, Iowa)

Wahrheit: Mindestens sieben weitere Kandidaten beider Parteien haben dargelegt, wie sie die Terrormilz IS bekämpfen wollen. Die Pläne von Jeb Bush und Marco Rubio sind sogar ähnlich lang und umfangreich wie die Pläne der ehemaligen US-Aussenministerin.

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  • Clinton: «Als weisser Antragssteller ist es dreimal einfacher, eine Hypothek zu erhalten wie als Afroamerikaner oder Hispanic – selbst mit denselben Referenzen.»

    (gesagt am 18. Februar 2016 bei einer Veranstaltung des TV-Senders NBC in Las Vegas)

Wahrheit: Bei der Ablehnungsrate der Hypotheken liegt Hillary Clinton noch fast richtig. Im Jahr 2014 lag sie bei 9,4 Prozent für Weisse, 18,8 Prozent für Hispanics und 23,5 Prozent für Afroamerikaner. Dreimal so hoch wie bei Weissen ist die Quote bei den anderen beiden Bevölkerungsgruppen demnach bei weitem nicht. Ganz falsch liegt Clinton, wenn es um die gleichen Referenzen geht. Die hispanischen und afroamerikanischen Antragssteller hatten schlicht weniger günstige Referenzen wie das Einkommen und ihre Kreditgeschichte. Deshalb haben sie auch eine höhere Ablehnungsquote.

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