Seit Monaten hatten Frankreich und die Afrikanische Union darauf gedrängt, jetzt ist es entschieden: Der UNO-Sicherheitsrat schickt eine Truppe nach Mali. Mit mehr als 12'000 Mann soll sie gegen islamistische Aufständische vorgehen.
Ab Juli sollen die Blauhelme die afrikanische Eingreiftruppe im Land ersetzen. Die Soldaten sollten auch «aktiv dagegen vorgehen», dass bewaffnete Aufständische in bereits gesicherte Gebiete zurückkehren, heisst es in der Resolution. Das Mandat gilt für 11'200 Soldaten und 1440 Polizisten.
Fragezeichen bleiben
Patrik Wülser, der Afrika-Korrespondent von Radio SRF, sagt: «Das Mandat ist noch ziemlich diffus formuliert». Offiziell entsendet die UNO eine Friedenstruppe. Doch in Mali besteht derzeit gar kein Friedensabkommen, das es zu sichern gilt.
Die Blauhelme sollen laut Wülser den Boden für eine politische Lösung legen. Denn zum Beginn des Einsatzes im Juli plane Mali Parlaments- und Präsidentenwahlen.
Frankreichs Präsident François Hollande spricht von einer wichtigen Entscheidung des Sicherheitsrates. Er betont die Rolle der Einheiten aus Frankreich, Mali und benachbarten Ländern im Kampf gegen terroristische Gruppen. Die Terroristen hätten die Existenz Malis bedroht.
Ein französischer Erfolg
Paris übergibt damit die Verantwortung an die Weltgemeinschaft. Aus französischer Sicht kann das Eingreifen in Mali als Erfolg verbucht werden: «Die etwa 4000 Soldaten haben das Land stabilisiert und verhindert, dass die Islamisten in die Hauptstadt vorgedrungen sind», sagt Wülser. Zudem hege die malische Bevölkerung eine grosse Sympathie gegenüber dem Einsatz.
Den französischen Soldaten zur Seite stehen Truppen aus Mali und mehreren anderen afrikanischen Ländern. Das grösste Kontingent innerhalb der afrikanischen Eingreiftruppe stellt der Tschad. Gegen Ende des Jahres sollen nur noch 1000 französische Soldaten in Mali stationiert sein.