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International Ukraine anerkennt russische Hilfslieferung

Im Streit um humanitäre Hilfe für die Ostukraine hat die Führung in Kiew einen russischen Konvoi offiziell als Hilfslieferung anerkannt. Wann der Konvoi die Grenze passieren kann, ist unklar. Während in der Ukraine weiter erbittert gekämpft wird, ringen mehrere Aussenminister um eine Lösung.

In den Fahrzeugen eines russischen Hilfskonvois auf dem Weg in die Ostukraine befinden sich offenbar tatsächlich Hilfsgüter. Die ukrainische Sozialministerin Ljudmila Denissowa hat dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigt, dass die Lastwagen insgesamt fast 2000 Tonnen Lebensmittel, Schlafsäcke und Generatoren transportieren, hiess es in Kiew.

Die Lastwagen stecken seit geraumer Zeit am Grenzübergang Donezk/Iswarino fest. Es bleibt weiter unklar, wann die etwa 280 Lastwagen den Grenzübergang überqueren können. Das IKRK warte auf Sicherheitsgarantien für den Transport der Hilfsgüter durch das umkämpfte ukrainische Territorium, hiess es aus Kiew.

Die weisslackierten Lastwagen waren am 12. August im Raum Moskau losgefahren und stehen derzeit etwa 30 Kilometer vor der Grenze bei Kamensk-Schachtinski. Moskau wirft Kiew vor, die Hilfe mit bürokratischen Hürden zu blockieren. Die Lieferung ist für die Stadt Lugansk bestimmt. Etwa 200'000 Einwohner sind in der Separatistenhochburg seit zwei Wochen ohne Versorgung.

Mig-29 in der Luft.
Legende: Bei der abgeschossenen Maschine handelt es sich um eine Mig-29. Keystone

Militärflugzeug abgeschossen

Bild in Lightbox öffnen. Am Morgen war zudem bekannt geworden, dass die prorussischen Separatisten ein ukrainisches Militärflugzeug des Typs Mig-29 abgeschossen haben. Militärsprecher Leonid Matjuchin hatte den Abschuss bestätigt. Der Pilot habe sich mit Hilfe des Schleudersitzes retten können.

Der ukrainische Aussenminister Pawlo Klimkin hatte die Nato und die Europäische Union zuvor um militärische Unterstützung im Kampf gegen die prorussischen Separatisten gebeten. Die Gefahr einer russischen Invasion sei allgegenwärtig. Fast täglich würden ukrainische Truppen von russischem Territorium aus beschossen. Zudem würden Söldner und Waffen von Russland aus ins Land gebracht.

Diplomatische Bemühungen

Während in der Ukraine weiter erbittert gekämpft wird, ruhen die Hoffnungen auf einem Krisentreffen in Berlin. Dort sind unter anderem die Aussenminister der Ukraine und Russlands zu Gesprächen zusammengekommen. Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sagte an dem Treffen, die aktuelle Lage zeige, dass sich der Konflikt weiter verschlimmern könnte.

Passe man nicht auf, könne es zu einer direkten Konfrontation ukrainischer und russischer Streitkräfte kommen. Das müsse auf alle Fälle vermieden werden. «Wir brauchen eine dauerhafte Lösung», sagte Steinmeier. Von einer solchen sei man aber weit entfernt.

Auch SRF-Korrespondent Christof Franzen glaubt nicht an eine rasche Lösung – obschon man diesen Konflikt nur mit diplomatischen Mitteln lösen könne, wie er in der «Tagesschau» sagt.

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