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Bild 1 von 6. Lee Joon-Seok (links), der 68-jährige Kapitän des Unglücksschiffes «Sewol», soll zum Tode verurteilt werden. Dies fordert die Staatsanwaltschaft in Südkorea. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Neben dem Kapitän sind drei weitere Crewmitglieder der vorsätzlichen Tötung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft diesbezüglich Freiheitsstrafen zwischen 15 und 20 Jahren. Elf weitere Besatzungsmitglieder sind wegen Fahrlässigkeit angeklagt. Alle hatten das sinkende Schiff verlassen. Die Passagiere aber wurden angewiesen, in den Kabinen zu warten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. In der südkoreanischen Öffentlichkeit sorgte das Verhalten der Crew für Bestürzung. Es kam wiederholt zu Protesten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Auch Präsidentin Park Jae-Eok wurde scharf kritisiert. Ihr lastete man die mangelnde Organisation der Rettungseinsätze an. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Insgesamt waren bei der Routinefahrt der «Sewol» am 16. April 476 Menschen an Bord. 304 starben beim Unglück oder bleiben bis heute vermisst. Unter den Passagieren waren viele Schulkinder. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. In Südkorea wurden in den vergangenen Jahren mehrere Todesurteile ausgesprochen. Seit 1997 gab es aber keine einzige Vollstreckung mehr. Bildquelle: Keystone.
Die Fähre «Sewol» war am 16. April mit 476 Menschen an Bord vor Südkorea gekentert, 304 Menschen kamen ums Leben oder sind seither vermisst. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap muss Kapitän Lee Joon-Seok nun mit der Todesstrafe rechnen. Dies fordert die Staatsanwaltschaft im Prozess gegen 15 Crewmitglieder.
Neben dem Kapitän der Fähre sind drei weitere wegen des Vorwurfs der vorsätzlichen Tötung angeklagt. Sie sollen nach dem Willen der Staatsanwaltschaft zu Freiheitsstrafen zwischen 15 und 30 Jahren verurteilt werden. Elf weitere Besatzungsmitglieder sind wegen Fahrlässigkeit angeklagt.
Öffentliche Kritik an Präsidentin
Der Besatzung wird vorgeworfen, das sinkende Schiff vorzeitig verlassen zu haben. Die angeklagten Crewmitglieder hatten vor Gericht ausgesagt, dass sie davon ausgegangen waren, dass die Rettung der Passagiere Sache der Küstenwache sei. Videomaterial ihrer Flucht von Bord des sinkenden Schiffs hatte in der südkoreanischen Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Besonders deshalb, weil Überlebende des Unglücks berichtet hatten, dass die Passagiere wiederholt angewiesen wurden, auf dem Schiff zu bleiben.
Der Untergang der «Sewol» führte in Südkorea zu einer Welle der Trauer und zu Protesten. Auch Präsidentin Park Geun-Hye wurde für die mangelhafte Ausführung der Rettungsmassnahmen massiv kritisiert.
Der Prozess gegen die Crewmitglieder läuft seit Juni. In Südkorea wurden in den vergangenen Jahren mehrere Todesurteile ausgesprochen. Seit 1997 gab es aber keine einzige Vollstreckung mehr.