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International Waffenruhe in der Ukraine: OSZE-Vertreterin zuversichtlich

Der Waffenstillstand zwischen der ukrainischen Armee und pro-russischen Separatisten hält weitgehend an. Dieser war am Freitag vereinbart worden – vermittelt von einer Schweizerin, der Botschafterin Heidi Tagliavini. Sie zeigt sich zuversichtlich, dass die Waffenruhe Bestand haben wird.

Die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini war massgeblich daran beteiligt, dass die Waffenruhe in der Ostukraine zustande kam. Einen Tag nach der Vereinbarung von Minsk zeigt sich Tagliavini zuversichtlich.

Waffenruhe hält

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Der Waffenstillstand zwischen der ukrainischen Armee und pro-russischen Separatisten hat am Samstag weitgehend gehalten. Vereinzelte Schüsse und die grosse Skepsis der Bevölkerung zeigen aber, wie gross das Misstrauen und wie verhärtet die Fronten sind. Lesen Sie hier mehr.

Die Ideen des Friedensplans würden sowohl vom ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko als auch vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützt. «In einem gewissen Sinn sind die beiden Präsidenten eine Art Garanten für den Waffenstillstand», sagte sie der «Tagesschau».

Zuversichtlich sei sie auch wegen der konstruktive Atmosphäre während der Gespräche. «Wir waren doch mehrere Stunden gemeinsam in Verhandlungen. Es wurde deutlich, dass wir wirklich konstruktiv und konkret miteinander sprechen konnten.»

Dass die Waffenruhe am Freitag zustande kam, liege auch daran, dass mit den zunehmenden militärischen Feindseligkeiten und der zunehmende Zahl an Opfern der Druck sehr gross wurde, sagte Tagliavini in der Sendung «Echo der Zeit».

Konkreter Plan nötig

Der Waffenstillstand muss nun von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kontrolliert werden. Dem hatten die beiden Konfliktparteien in Minsk zugestimmt. Dabei sei es sehr wichtig, dass man einen Waffenstillstand nicht einfach nur erkläre, sondern einen ganz genauen Plan habe. «Was geschieht wenn sich ein Zwischenfall ereignet, wie spricht man miteinander. Das Wichtigste ist, dass man dann nicht wieder beginnt zu schiessen, sondern einen Mechanismus hat, der klärt, was geschehen ist und dann die Sache untersucht.»

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Militärische Zwischenfälle liessen sich aber nie ganz ausschliessen. Es gebe viele Möglichkeiten, dass der Waffenstillstand von einzelnen Kommandanten nicht eingehalten werde.

Fast 2600 Tote

Vertreter Kiews, Moskaus, der Separatisten und der OSZE waren am Freitag in der weissrussischen Hauptstadt Minsk zusammengekommen, um den seit fünf Monaten andauernden Kämpfen mit fast 2600 Toten ein Ende zu setzen.

Die Konfliktparteien vereinbarten dort unter anderem eine Waffenruhe, einen Truppenabzug und den Austausch aller Gefangenen. Die Waffenruhe trat am Freitag offiziell um 18 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) in Kraft.

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