Ein Streik bei der französischen Staatsbahn SNCF hat landesweit zu Behinderungen im Zugverkehr geführt. Bei Regionalzügen und Intercitys fiel nach Angaben der SNCF rund jeder zweite Zug aus, bei den Schnellzügen TGV knapp jeder Dritte.
Pendler in Paris fuhren in überfüllten Vorstadtzügen, weil auch hier zahlreiche Verbindungen gestrichen wurden. Beim Regionalverkehr habe der Streik denn auch die grössten Auswirkungen, sagt Frankreich-Korrespondent Rudolf Mäder. Entsprechend sei es am Morgen zu kilometerlangen Staus auf den Strassen gekommen.
Streik dauert noch bis Freitagmorgen
Bei den internationalen Verbindungen Eurostar und Thalys wurden dagegen keine Zugausfälle erwartet. Laut SNCF beteiligten sich gut 40 Prozent der Lokführer und fast die Hälfte aller Kondukteure an dem Streik. Der Ausstand hatte am Mittwochabend begonnen und sollte bis Freitagmorgen andauern. Die Gewerkschaften protestieren damit gegen eine geplante Bahnreform in Frankreich.
Diese sieht unter anderem vor, dass die SNCF und der Schienennetzbetreiber RFF unter ein gemeinsames Dach kommen. Die Gewerkschaften fürchten Stellenstreichungen und eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Bereits im Juni machten sie mit einem Streik gegen die Reform mobil.