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Die Befreiung von Mossul hat begonnen
Aus Tagesschau vom 01.11.2016.
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International «Wirkliche Befreiung» von Mossul hat begonnen

Rund zwei Wochen nach Beginn der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul sind irakische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben erstmals auf das Stadtgebiet vorgedrungen. Derweil versucht der IS wohl vergeblich, Tausende Zivilisten als menschliche Schutzschilde in die Stadt zu bringen.

  • Irakische Eliteeinheiten haben die Stadtgrenze überschritten.
  • Das Gebäude des staatlichen Fernsehsenders in Mossul soll bereits unter Kontrolle des Militärs sein.
  • IS hat angeblich vergeblich versucht, 25'000 Zivilisten als menschliche Schutzschilde in die Stadt zu bringen.
  • Die Bewegungsfreiheit der IS-Kämpfer ist laut US-Einschätzung stark eingeschränkt.

Mossul – die irakische Stadt, in der vor zwei Jahren die Terrormiliz IS ihr Kalifat ausgerufen hat – ist kurz vor der Rückeroberung. Die Soldaten hätten von Osten her die Stadtgrenze überquert, sagte der Chef der irakischen Anti-Terror-Kräfte, Talib Schaghati. Mit dem Sitz des staatlichen Fernsehsenders von Mossul soll bereits das erste wichtige Gebäude eingenommen worden sein.

Bedeutende Stadt

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Die ethnisch und religiös gemischte Stadt am Tigris ist von grosser strategischer Bedeutung, nicht nur wegen ihrer Ölfelder und Raffinerien. Brisant ist daher die Frage, wer nach einer Vertreibung der sunnitischen IS-Miliz die Kontrolle über Mossul übernimmt, das unter anderen von Kurden und der Zentralregierung in Bagdad beansprucht wird.

Schwäche oder Taktik?

Das schnelle Vorrücken in die Stadt überrascht. Hat man doch mit erheblichen Widerstand der Kämpfer gerechnet.

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Pascal Weber: «Der IS verliert schneller an Boden als gedacht»
Aus Tagesschau vom 01.11.2016.
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«Der IS verliert offenbar tatsächlich viel schneller an Boden, als man dachte», erklärt SRF-Korrespondent Pascal Weber. Irakische Offiziere hätten schon eine Woche vorher verwundert berichtet, der IS würde sich gar nicht richtig verteidigen und würde sich sehr schnell zurückziehen. Zudem würde der IS hauptsächlich Selbstmordattentäter einsetzen. «Die Frage, die momentan niemand richtig beantworten kann: Ist das Taktik, ist das eine Falle, ist das eine Schwäche?»

Kein Fluchtweg für Dschihadisten

Schon früher hatte der irakische Regierungschef Haider al-Abadi im staatlichen Fernsehen verkündet, der Ring um den IS solle nun von allen Seiten geschlossen werden. Für die Dschihadisten gebe es keinen Fluchtweg, sie müssten «sterben oder sich ergeben».

Nach Einschätzung des US-Militärs haben die IS-Kämpfer ihre Bewegungsfreiheit bereits zu einem grossen Teil eingebüsst. Zwischen Mossul und ihrer syrischen Hochburg Al-Rakka könnten sie sich nur noch in kleinen Grupen bewegen, sagte ein US-Militärsprecher. In grösseren Kolonnen würde man sie «angreifen und töten».

Menschliche Schutzschilde

Derweil berichtet eine Sprecherin des UNO-Menschenrechtsrates, dass der IS 40 irakische Soldaten getötet und die toten Körper in den Tigris geworfen habe.

Zivilisten auf Eseln
Legende: Viele Menschen fliehen vor den Kämpfen. Wie diese beiden Männer, die einen Checkpoint der Streitkräfte passieren. Reuters

Zudem hätten die Islamisten versucht, 25'000 Zivilisten vom nahe gelegenen Hammam al-Alil nach Mossul zu transportieren. Dort sollten diese als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Die meisten Minibusse und Lastwagen kehrten jedoch unter dem Druck der Streitkräfte um.

Die Offensive zur Rückeroberung Mossuls vom IS hatte am 17. Oktober begonnen und wird von einer internationalen Koalition unter Führung der USA mit Luftschlägen unterstützt. In der nordirakischen Grossstadt werden mehrere tausend IS-Kämpfer vermutet.

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