Die Internet-Konzerne Facebook, Google, Microsoft und Yahoo haben neue Informationen über das Ausmass von Anfragen der Geheimdienste nach Nutzer-Daten veröffentlicht. Auch nach der Lockerung der Einschränkungen durch die US-Regierung geben die in breiten Spannen veröffentlichten Zahlen allerdings nur ein sehr vages Bild.
So musste Yahoo auf Forderung des geheimen Auslandsspionage-Gerichts Inhalte aus über 30'000 Nutzer-Accounts herausrücken. Das Unternehmen durfte nur eine Spanne von 30'000 bis 30'999 angeben. Bei Microsoft waren es 15'000 bis 15'999 Nutzer-Konten, bei Google 9000 bis 9999. Facebook kam auf 5000 bis 5999 Mitglieder-Profile.
Die vier Unternehmen zogen es vor, über einzelne Arten der Anfragen mit Bezug zur nationalen Sicherheit wie die sogenannten Nationalen Sicherheitsbriefe der Bundespolizei FBI oder Anträge des geheimen Auslandsspionage-Gerichts getrennt zu berichten. Deshalb durften sie die Zahlen nur in 1000er-Spannen nennen.
Bedient sich NSA weiterhin illegaler Methoden?
Die Konzerne betonten, dass dabei verschiedene Konten der selben Menschen einzeln gezählt werden. Microsofts Chefjustiziar Brad Smith betonte, diese Zahlen bestätigten die Beteuerungen, dass unter Millionen Nutzern nur wenige von solchen Behörden-Anfragen betroffen seien. Zugleich bekräftigte er aber die Kritik an Versuchen der Geheimdienste, sich Informationen an der rechtlich vorgeschriebenen Prozedur vorbei zu beschaffen.
Die «Washington Post» hatte berichtet, dass der US-Abhördienst NSA sich in den Datenverkehr zwischen den Rechenzentren eingeklinkt habe. Das Weisse Haus und andere Regierungen hätten solchen Methoden nicht öffentlich abgeschworen, kritisierte Smith.