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International Zahlreiche Verhaftungen bei Barrikadenräumung in Hongkong

Seit Ende September halten Studenten und Aktivisten Strassen im Stadtzentrum der chinesischen Wirtschaftsmetropole besetzt. Nun haben die Behörden mit der Räumung des wichtigsten Protest-Platzes begonnen. Dabei kam es auch zu Verhaftungen.

Es ist das vorläufige Ende der Proteste in Hongkong: Die Regierung möchte, dass die Demonstranten endgültig aus dem Strassenbild verschwinden. Deshalb hat sie die Räumung des Protestplatzes Admiralty direkt vor dem Regierungssitz von Hongkong angeordnet, zu dem auch eine 8-spurige Stadtautobahn gehört.

Professoren als Beobachter

Punkt 9 Uhr früh Ortszeit verlesen Gerichtsvollzieher mit Plastikhelmen und orangen Westen unter Polizeischutz über Megaphone ein Urteil, das die sofortige Freigabe der besetzten Strassen fordert und geben den Aktivisten nochmals eine Frist.

Minuten später rückt eine Beobachter-Gruppe von Professoren in schwarz-roten Gewändern an, die allfällige Gewaltübergriffe von Seiten der Polizei oder auch der Aktivisten überwachen soll. Dazu ist es bis jetzt noch nicht gekommen. Allerdings hat die Polizei zahlreiche Aktivisten festgenommen.

Strassen bald wieder frei?

Die Menge der Aktivisten war am Vorabend noch einmal auf über Zehntausend gestiegen, über Nacht aber wieder auf einige hundert geschrumpft. Die meisten von ihnen haben ihre Habseligkeiten aus dem Protestcamp geräumt und sich in ein anliegendes Parkgelände zurückgezogen, das vom Räumungsbefehl nicht betroffen ist.

Eine Gruppe von etwa hundert Aktivisten hat sich allerdings hinter den Barrikaden auf die Strasse gesetzt, darunter auch mehrere Abgeordnete des Lokalparlamentes. Sie wollen sich nach dem Abbruch der Barrikaden von der Polizei wegtragen und festnehmen lassen.

Ob bis um Mitternacht Ortszeit der Verkehr hier erstmals seit 74 Tagen wieder ungehindert rollen kann, wie von den Behörden angepeilt, bleibt abzuwarten.

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