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Mann mit Gasmaske verteilt rauchendes Insektizid in Pflanzen, im Hintergrund eine Backsteinmauer.
Legende: In Mittel- und Südamerika wird tonnenweise Insektizid verspritzt, um die Mücke Aedes aegypti zu bekämmpfen. Imago

International Zehntausende mit Zika-Virus infiziert

Das vor allem durch die tropische Mücke Aedes aegypti übertragene Zika-Virus verbreitet sich immer weiter. Allein in Zentral- und Südamerika sind inzwischen zehntausende Menschen infiziert. Laut WHO ist das Virus bislang in 33 Ländern aufgetaucht.

Das Zika-Virus hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits in 33 Ländern verbreitet. Es gebe zudem indirekte Hinweise auf eine Virenübertragung in sechs weiteren Staaten. Gezählt wurden Länder, die den Zika-Ausbruch zwischen Januar 2014 und 5. Februar 2016 gemeldet haben.

Zika wird sich weiter ausbreiten

Vor allem in Brasilien und Kolumbien hätten sich Menschen mit dem Erreger angesteckt, berichtet die UNO-Organisation in ihrem jüngsten Report. Seitdem das Zika-Virus 2015 in Lateinamerika aufgetaucht sei, habe es sich kontinuierlich weiterverbreitet. Die WHO rechnet mit einer weiteren Ausbreitung.

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Allein in Kolumbien sind inzwischen mehr als 22'600 Fälle von Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt worden, wie die nationale Gesundheitsbehörde mitteilte. Darunter seien mehr als 2800 schwangere Frauen. Damit ist Kolumbien neben Brasilien das am stärksten von dem Virus betroffene Land.

In Kolumbien ist laut Präsident Juan Manuel Santos allerdings noch kein einziger Fötus mit Mikrozephalie bei einer mit dem Virus infizierten Frau gefunden worden. Insgesamt rechne Kolumbien mit bis zu 600 000 Ansteckungen bei dem aktuellen Ausbruch, sagte Santos weiter.

Mindestens drei Todesfälle durch Zika

Das Zika-Virus wird nicht nur mit Mikrozephalie, sondern auch mit der Guillain-Barré-Nervenkrankheit in Verbindung gebracht. Diese ist ebenfalls auf dem Vormarsch. Nach WHO-Angaben meldeten fünf der betroffenen Länder auch eine Zunahme dieser seltenen Lähmungskrankheit: Es sind dies Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Surinam und Venezuela.

Die kolumbianische Regierung hatte am Freitag sogar von drei Todesfällen durch die Krankheit berichtet. Alle drei Menschen waren mit Zika infiziert. Schon ein Zika-Ausbruch 2013/2014 in Französisch-Polynesien ging einher mit einem Anstieg des Guillain-Barré-Syndroms.

In Brasilien prüfen Ärzte einen möglichen Zusammenhang zwischen der Schädelfehlbildung Mikrozephalie bei Neugeborenen und dem Zika-Virus. Eine rückblickende Analyse deutet laut WHO auch beim Ausbruch in Französisch-Polynesien auf vermehrte Fälle von Mikrozephalie während des Zika-Ausbruchs hin.

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