Zum Inhalt springen

Header

Audio
Wie wirkt sich der Gaza-Konflikt auf den Wahlkampf aus?
Aus Rendez-vous vom 27.03.2019. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 46 Sekunden.
Inhalt

Israelis gehen an die Urne Wahlkampf im Zeichen der Angst

In knapp zwei Wochen wählt Israel ein neues Parlament. Der amtierende Premierminister Benjamin Netanjahu und sein Herausforderer Benny Gantz politisieren beide im gleichen Stil.

Bilder von Verwüstung im Gaza-Streifen, darüber eingeblendet eine Zahl, die in die Höhe schnellt – Benny Gantz, der während des Gaza-Kriegs 2014 Chef des israelischen Heeres war, brüstet sich in seinem ersten Wahlkampf-Video damit, wie viele Palästinenser er getötet habe.

Für Israelis nichts Neues. Wadie Abunassar, Direktor des International Center for Consultations und in Israel ein bekannter Wahl-Kommentator, verweist auf frühere Wahlkämpfe. 1992 habe sich der israelische Premierminister Jitzchak Rabin, der später zusammen mit Palästinenserführer Jassir Arafat den Friedensnobelpreis erhielt, damit gebrüstet, wie vielen Palästinensern er die Arme und Hände gebrochen habe.

Dass sich Kandidaten in israelischen Wahlkämpfen als Beschützer und Helden darstellten, führt Wadie Abunassar auf die Angst der jüdischen Bevölkerung vor Vernichtung zurück. Dass sie diese Angst bis heute hätten, sei eine Tragödie für Israel. Und daran seien sowohl die Araber als auch die internationale Gemeinschaft schuld.

Benny Gantz auf einer Wahlveranstaltung
Legende: Benny Gantz brüstet sich damit, wie viele Palästinenser er umgebracht hat. Reuters

Klima der Angst im Land

Raketen aus Gaza oder von der Hisbollah im Libanon, Antisemitismus in Europa; klar mache das Angst, sagt der Meinungsforscher. Und Premierminister Benjamin Netanjahu habe seinen Wählern in den letzten zehn Jahren immer Angst eingejagt.

In seinem ersten Wahlkampf Angst vor den Arabern, im zweiten vor den Europäern, im dritten Wahlkampf – vor vier Jahren – Angst vor dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama.

Benjamin Netanjahu spricht im Fernsehen
Legende: Premierminister Netanjahu bediente sich in seinen Wahlkämpfen stets der Angst. Reuters

Mit all der Angst, die Netanjahu der jüdischen Bevölkerung eingejagt habe, müsse sie bald zum Psychiater. Das sagt Wadie Abunassar halb im Scherz, aber er meint es auch ernst. Er gehört in Israel zu jenen, die Premierminister Netanjahu eine vierte Amtszeit in Serie voraussagen – weil noch immer so viele Wähler glaubten, nur er könne sie beschützen.

Kopf-an-Kopf-Rennen zeichnet sich ab

Box aufklappen Box zuklappen
  • Am 9. April wählt Israel ein neues Parlament.
  • Der amtierende Premierminister Benjamin Netanjahu und sein Herausforderer Benny Gantz liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
  • Gemäss den meisten Wahlumfragen hat Netanjahu aber die Nase vorn: Rund 40 Prozent der Wahlberechtigen möchten ihn weiterhin als Premierminister, rund 34 Prozent möchten Gantz.
Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel