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Israels Abkommen mit Emiraten Ein diplomatischer Erfolg für Donald Trump

Schub im Endspurt zur US-Präsidentschaftswahl: Der Deal zwischen Israel und den Emiraten könnte auch Trump helfen.

Ein historisches Ereignis, eine dauerhafte Leistung: Es sei ein Privileg, in der US-Regierung zu dienen, tönte die Gefolgschaft. Die USA haben eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel vermittelt, und das ist ein aussenpolitischer Triumph für Präsident Trump, mitten im Kampf für seine Wiederwahl.

In einem Monat soll ein offizielles Friedensabkommen feierlich unterschrieben werden. Bis dann müssen die Parteien – Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate – den genauen Inhalt des Abkommens noch aushämmern.

Palästinenserfrage weiter offen

Zur Frage, was ein temporärer Stopp der israelischen Annexionspläne im Westjordanland genau bedeute, sagte Delegationschef und Präsidentenschwiegersohn Jared Kushner: Irgendetwas zwischen einer langen und kurzen Zeit.

Scharfe Verurteilung durch den Iran und die Türkei

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Der Iran hat die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aufs Schärfste verurteilt. «Das war eine strategische Dummheit, die letztendlich nur die anti-israelische Widerstandsfront stärken wird», so das Aussenministerium in einer Presseerklärung.

Die Regierung in Abu Dhabi habe mit dieser «beschämenden, illegitimen und gleichzeitig gefährlichen» Entscheidung das palästinensische Volk betrogen. «Die Palästinenser werden diese Einigung mit dem kriminellen Regime Israels nie vergeben», teilte das Aussenministerium laut der Nachrichtenagentur Isna mit.

Ähnliche Worte gab es aus der Türkei: Das türkische Aussenministerium erklärte, dass die Geschichte und das Gewissen der Menschen in der Region das «heuchlerische Verhalten» der Vereinigten Arabischen Emirate bei der Einigung auf ein Abkommen mit Israel nicht vergessen und niemals verzeihen werden.

Und Sicherheitsberater Robert O'Brien meinte gestern auf PBS, die genauen Besitzverhältnisse müssten schliesslich die Palästinenser und Israel aushandeln. Sie müssten zusammensitzen und diskutieren, wo sie die Grenze zwischen ihren Liegenschaften ziehen möchten.

Biden erkennt Bedeutung an

Das ist mehr als vage, schon fast zynisch. Und doch blieb dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden gestern nichts anderes übrig, als die historische Bedeutung des Abkommens anzuerkennen.

Seine Regierung würde auf diesem Erfolg aufbauen, aber eine israelische Annexion des Westjordanlands strikte ablehnen.

HeuteMorgen, 14.08.2020, 06:00 Uhr

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