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Juwelendiebstahl in Dresden Grossteil der Beute aus Grünem Gewölbe sichergestellt

  • Drei Jahre nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist ein grosser Teil der Beute gefunden worden.
  • Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft mitteilen, seien 31 Einzelteile in der Nacht auf Samstag in Berlin sichergestellt worden.
  • Vor gut drei Jahren hatten Einbrecher in der sächsischen Schatzkammer im Dresdner Residenzschloss zahlreiche Schmuckstücke mit einem geschätzten Wert von über 110 Millionen Euro gestohlen.

Die gesicherten Stücke seien in Begleitung von Spezialkräften der Polizei nach Dresden gebracht worden. In der sächsischen Landeshauptstadt sollen sie zunächst kriminaltechnisch untersucht werden. Anschliessend sollen Fachleute der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sie auf Echtheit und Vollständigkeit prüfen.

Wie die Ermittler weiter mitteilten, gingen dem Fund der wertvollen Stücke Sondierungsgespräche mit den Anwälten der mutmasslichen Einbrecher voraus. Seit Anfang des Jahres läuft in Dresden ein Prozess gegen sechs Tatverdächtige wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung. Die Ermittler fügten hinzu, dass sie vor der für Dienstag anberaumten nächsten Verhandlungssitzung keine weiteren Auskünfte geben können.

Einbruch ins Grüne Gewölbe: was bisher geschah

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  • 25. November 2019 : Die Täter schlagen mit einer Axt Löcher in eine Vitrine im Residenzschloss und reissen Schmuckstücke mit 4300 Diamanten und Brillanten im Versicherungswert von mehr als 113 Millionen Euro heraus. Sie fliehen zunächst unerkannt.
  • 30. Mai 2020 : Das Grüne Gewölbe öffnet wieder für Besucher. Die Vitrine im Juwelenzimmer bleibt zunächst leer.
  • 17. November 2020 : In Berlin nimmt die Polizei bei einer Grossrazzia drei Tatverdächtige fest. Die jungen Männer aus einem arabischstämmigen Clan kommen in Untersuchungshaft. Zwei 21-jährige Zwillingsbrüder entkommen und werden mit Haftbefehl gesucht.
  • 14. Dezember 2020 : Ein Spezialeinsatzkommando nimmt einen der Zwillinge in Berlin fest.
  • 17. Mai 2021 : Auch der zweite Zwilling und zugleich fünfte Tatverdächtige gehen der Polizei in Berlin ins Netz.
  • 19. August 2021 : Mit der Festnahme des sechsten Clan-Mitglieds in Berlin sind zunächst alle mutmasslich unmittelbar am Coup Beteiligten ergriffen.
  • 28. Januar 2022 : Vor dem Landgericht Dresden beginnt der Prozess gegen die sechs Tatverdächtigen wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung. Der Prozess soll bis mindestens Anfang Februar 2023 dauern.
  • 29. März 2022 : Ein Angeklagter gibt vor Gericht zu, an der Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein. Die Tat selbst habe er nicht mit begangen.
  • 10. Mai 2022 : Ein nunmehr siebter Tatverdächtiger wird im Gericht festgenommen – kommt aber später wieder auf freien Fuss. Das Oberlandesgericht Dresden sieht zunächst keine Haftgründe.
  • 17. Dezember 2022 : In der Nacht zum Samstag stellen Ermittler in Berlin 31 Einzelteile sicher. Das ist ein Grossteil der Beute.

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch bedankte sich bei den Ermittlern für ihre Arbeit. «Ich freue mich sehr, dass es den Ermittlungsbehörden offenbar gelungen ist, einen erheblichen Teil der beim Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe geraubten Schätze sicherzustellen», schrieb sie auf Twitter. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von erstklassiger Arbeit der Polizei und Justiz.

Am 25. November 2019 war in das Dresdner Residenzschloss eingebrochen worden. Die Täter schlugen mit einer Axt Löcher in eine Vitrine und rissen die Juwelen heraus. Ihr Versicherungswert liegt bei über 113 Millionen Euro.

So verlief der Einbruch in Dresdens Schatzkammer

SRF 4 News, 17.12.2022, 16:00 Uhr ; 

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