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Kampf den E-Autos aus China Warum sich die EU gegen chinesische E-Autos wehren will

Die chinesischen Elektroautobauer möchten den europäischen Markt erobern. An einer internationalen Autoausstellung in München, die am Wochenende endete, stellten die Chinesen die grösste Delegation.

Dagegen regt sich nun Widerstand: Die EU leitet eine Untersuchung wegen staatlicher Unterstützung für Elektroautos aus China ein. Der Vorwurf: Der Preis dieser Autos werde durch staatliche Subventionen künstlich gedrückt. Was ist an dieser Untersuchung dran? Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer ordnet ein.

Ferdinand Dudenhöffer

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Der Wirtschaftswissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer ist einer der renommiertesten Automobilexperten Deutschlands. Von 1996 bis 2008 lehrte er an der Fachhochschule Gelsenkirchen. Danach war er Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. Im März 2020 wechselte er für kurze Zeit an die Universität St. Gallen. Seit Mai 2020 ist er Direktor des privatwirtschaftlichen CAR-Center Automotive Research in Duisburg. Seit 2024 führt Dudenhöffer eine neue Gesellschaft mit Sitz in Bochum, die Ferdi Research GmbH.

SRF 4 News: Herr Dudenhöffer, wie ist diese Untersuchung einzuschätzen?

Ferdinand Dudenhöffer: Es sieht ganz so aus, als würde man in Brüssel versuchen, Handelshemmnisse aufzubauen, die China erschweren, in Europa zu verkaufen. Wir gehen davon aus, dass der Druck sehr stark aus Frankreich kommt, weil die französische Automobilindustrie eher schwach und in China überhaupt nicht vertreten ist. Man will die französische Autoindustrie gegen China schützen – zum Nachteil der Verbraucher.

Sie sagen «zum Nachteil der Verbraucher». Chinesische E-Autos sind ja günstiger als europäische. Um wie viel?

Sie sind günstiger, weil die Hauptkomponente des Elektroautos die Batterie ist. Sie macht bis zu 40 Prozent der Kosten aus. Und da haben die Chinesen durch ihre grosse Batterieindustrie deutliche Produktionsvorteile.

Es ist ähnlich wie bei Tesla.

Vor diesem Hintergrund liegen die Kostenvorteile eines chinesischen E-Autos gegenüber einem europäischen um die 20 Prozent. Es ist ähnlich wie bei Tesla. Tesla hat auch grosse Kostenvorteile durch seine Produktionstechnik. Deshalb hat Tesla in den letzten Monaten immer wieder Preissenkungen vorgenommen. Die bessere Produktionstechnik und die stärkeren Verkaufsimpulse bei Tesla oder bei den Chinesen helfen den Verbrauchern, weil so die Kosten fürs E-Auto sinken.

Aktuell sind etwa acht Prozent der E-Autos in Europa aus China. Kaufe ich ein chinesisches E-Auto, wo kann ich es reparieren lassen?

Elektroautos sind viel einfacher zu reparieren als Verbrennungsfahrzeuge. Der Elektromotor ist relativ einfach. Was die Chinesen nun machen, ist, ihre Reparaturnetze mit aufzubauen. Einige machen es so, dass sie ihre Fahrzeuge in sogenannten Subscriptions anbieten. Das heisst: Geht irgendetwas kaputt, können sie das Auto zurückgeben und kriegen es kostenlos repariert.

In ein bis zwei Jahren wird BYD ein flächendeckendes Netz haben.

Eine andere Möglichkeit ist, dass man mit klassischen Garagen zusammenarbeitet, wie in Deutschland zum Beispiel mit einer grossen Mercedesgruppe, die sicherstellt, dass die Reparaturen ordnungsgemäss und gut gemacht werden.

BYD ist Marktführer in China. Gibt es beispielsweise schon Vertretungen in Europa?

BYD ist gerade dabei, sein Netz in Europa aufzubauen. In München, bei der internationalen Autoausstellung, ist BYD gross aufgetreten. Und in Deutschland arbeitet die Firma mit einer schwedischen Gruppe zusammen, die Handelsorganisationen hat und betreut. Die nennt sich Hedin. Die meisten Händler bei Hedin sind Mercedes-Händler. Also das geht jetzt Stück für Stück voran. Es braucht noch einige Monate, aber in ein bis zwei Jahren wird BYD ein flächendeckendes Netz haben. Übrigens: BYD sieht man schon in vielen Städten, mit Elektrobussen unterwegs.

Das Gespräch führte Nicole Roos.

Rendez-vous, 13.9.2023, 12:30 Uhr ; 

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