- Französische Streitkräfte haben nach Angaben von Präsident Emmanuel Macron einen der meistgesuchten Terroristen in der Sahel-Zone ausser Gefecht gesetzt. Das gab Macron auf Twitter bekannt.
- Beim Getöteten handle es sich um den Anführer des sogenannten Islamischen Staates (IS) in der Sahelzone, Adnan Abou Walid al-Sahraoui.
- Al-Sahraouis Gruppe hatte 2017 einen Anschlag auf US-Soldaten verübt. Im vergangenen Jahr hatte der Anführer persönlich die Ermordung von sechs französischen Entwicklungshelfern angeordnet.
Der Anführer der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Sahelzone (ISGS), Adnan Abu Walid al-Sahrawi, sei «neutralisiert» worden, twitterte Macron. In der französischen Militärsprache bedeutet dies, dass der Gegner kampfunfähig gemacht oder getötet wurde. «Dies ist ein weiterer grosser Erfolg in unserem Kampf gegen terroristische Gruppen in der Sahelzone», schrieb Macron weiter.
Sahrawi stammte aus dem Magreb nördlich der Sahara, aufgewachsen ist er in Algerien. Seine Gruppierung ist seit sechs Jahren aktiv und gilt als die wichtigste Gruppe der Region mit Hunderten von Kämpfern. Der IS-Ableger wird vor allem für Anschläge im Gebiet zwischen dem Niger, Burkina Faso und Mali verantwortlich gemacht. Die Sahelzone, zu der auch der westafrikanische Krisenstaat Mali zählt, ist ein Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt. Hier sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem IS oder Al-Kaida die Treue geschworen.
Die französische Armee hatte bereits Ende Juli zwei führende Mitglieder eines IS-Ablegers in Mali ausser Gefecht gesetzt. Kurz zuvor hatte Macron eine Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in der Sahelzone angekündigt. Langfristig solle die Truppenstärke in der Region um mehr als 2000 Soldaten verringert werden. Aktuell sind etwa 5100 Soldaten im Anti-Terror-Einsatz «Barkhane» in Mali und vier weiteren Sahel-Staaten vertreten.
Der französische Präsident empfängt heute Donnerstag die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Arbeitstreffen im Elyséepalast in Paris. Beim gemeinsamen Abendessen soll es unter anderem auch um die Situation in der Sahelzone gehen, heisst es aus Elyséekreisen.
Auch die deutsche Bundeswehr ist bei zwei laufenden Einsätze mit insgesamt etwa 1200 Bundeswehrsoldaten in Mali. Am Mittwoch hatte sich die Bundesregierung besorgt über eine sich anbahnende Zusammenarbeit der Militärjunta in Mali mit Söldnern der russischen Militärfirma Wagner gezeigt. Zuvor hatte es schon ähnliche Warnungen aus Frankreich gegeben.