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Konflikt um Berg-Karabach Russland bekräftigt Unterstützung für Armenien

  • Russland hat Armenien seine Hilfe im Konflikt um die Südkaukasus-Region Berg Karabach zugesichert.
  • Falls sich die Kämpfe auf armenisches Gebiet verlagerten, leiste Russland vertragsgemäss alle notwendige Hilfe, teilte das Aussenministerium in Moskau mit.
  • Russland gilt als militärische Schutzmacht Armeniens. Aserbaidschan wird von der Türkei unterstützt.

Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hatte zuvor den russischen Präsidenten Wladimir Putin offiziell um Hilfe gebeten. Paschinjan verwies brieflich darauf, dass die Kämpfe in Berg-Karabach immer näher an die armenische Grenze heranrückten.

Zudem seien «Terroristen» aus dem Nahen Osten in die Kampfhandlungen verwickelt. Russland hat in Armenien eine Militärbasis. Ein Vertrag regelt, in welchen Fällen Moskau seinen Verbündeten bei einer Bedrohung unterstützt.

Kämpfe trotz neuer Verhandlungen

Die Kämpfe in der Südkaukasus-Region gehen unvermindert weiter – ungeachtet neuer Verhandlungen über eine friedliche Lösung des Konflikts um Berg-Karabach.

Die Behörden dort meldeten einen Beschuss der Hauptstadt Stephanakert und der Stadt Schuschi. Sie machten Aserbaidschan dafür verantwortlich. Auf Twitter verbreitete Fotos zeigten zerstörte Fenster und Türen eines Hauses. In Stephanakert seien ein Markt und ein Wohnhaus angegriffen, in Schuschi Bewohner verletzt worden, hiess es.

Karte der Region um Berg-Karabach.
Legende: Russland gilt als militärische Schutzmacht Armeniens. Aserbaidschan wird von der Türkei unterstützt. SRF

Die Behörden Berg-Karabachs warfen Aserbaidschan vor, gegen eine in der Nacht zum Samstag in Genf erzielte Vereinbarung verstossen zu haben. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium wies das zurück.

Unter Vermittlung der sogenannten Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten beide Seiten Schritte für eine Deeskalation vereinbart.

Gefechte seit September, jahrzehntealter Konflikt

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Die schweren Gefechte dauern seit Ende September an. Der Konflikt um Berg-Karabach ist jedoch schon jahrzehntealt. Aserbaidschan hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren die Kontrolle über das Gebiet mit etwa 145'000 Bewohnern verloren. Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Die Region wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan, das sich in dem Konflikt auf seinen «Bruderstaat» Türkei stützen kann. Russland ist Schutzmacht Armeniens.

Konkret sagten die Aussenminister Armeniens und Aserbaidschans zu, Angriffe auf Wohngebiete und zivile Anlagen zu vermeiden. Zudem sollten die Leichen gefallener Soldaten und Listen der Kriegsgefangenen ausgetauscht werden, wie die OSZE mitteilte. Beide Seiten erklärten sich bereit, sich über Prüfmechanismen für eine Feuerpause zu verständigen. An dem Gespräch nahmen Vertreter Russlands, Frankreichs und der USA teil.

Mehrere Anläufe für eine Waffenruhe

In den vergangenen Wochen gab es bereits drei Anläufe für eine Waffenruhe: zwei unter der Vermittlung Russlands und einen nach Gesprächen der Aussenminister beider Länder mit der US-Regierung. Alle Vereinbarungen wurden kurz danach gebrochen. Die Minsk-Gruppe der OSZE rief erneut zum Waffenstillstand auf.

Aserbaidschan beschuldigte Armenien, die aserbaidschanische Region Terter mit Artillerie beschossen zu haben. Ausserdem sei ein Dorf unter Beschuss geraten. Es habe dabei aber keine Opfer gegeben. Zugleich wies das Ministerium in der Hauptstadt Baku Anschuldigungen Armeniens zurück, Phosphormunition eingesetzt zu haben. Die Armee verfüge nicht über Waffen und Munition, die laut internationalem Recht verboten seien, hiess es.

SRF 4 News, 31.10.2020, 15 Uhr ; 

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