- Nach Angaben Südkoreas hat das Militär Nordkoreas am Samstag wieder Artilleriegeschosse nahe der umstrittenen Seegrenze abgefeuert.
- Bereits am Freitag hatten sowohl Nord- als auch Südkorea Artillerieübungen im Grenzgebiet abgehalten.
- Auf den Abschuss von etwa 200 Granaten durch Nordkorea hatte Südkoreas Militär auf zwei grenznahen Inseln mit Schiessübungen geantwortet.
Die Bewohner der südkoreanischen Inseln Yeonpyeong und Baengnyeong waren wegen des nordkoreanischen Artilleriefeuers aufgerufen worden, sich in Schutzräume zu begeben. Yeonpyeong war bereits 2010 Ziel eines Angriffs der nordkoreanischen Artillerie gewesen.
Das Gebiet um die Seegrenze ist in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz von Gefechten zwischen Kriegsschiffen beider Länder gewesen. Die sogenannte Nördliche Grenzlinie (NLL), die nach dem Korea-Krieg (1950-53) einseitig von einem UNO-Kommando gezogen wurde, wird von Nordkorea nicht anerkannt.
Wegen des nordkoreanischen Starts eines Spionagesatelliten vor zwei Monaten hatte Südkorea ein bilaterales Militärabkommen von 2018 über Entspannungsmassnahmen an der Grenze in Teilen ausgesetzt. Nordkorea kündigte daraufhin an, sich an das komplette Abkommen nicht mehr halten zu wollen.
Verstoss gegen UNO-Beschlüsse
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel erhöhen sich schon seit einiger Zeit wieder. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie 2022 auch im vergangenen Jahr wieder mehrfach unter Verstoss von UNO-Verbotsbeschlüssen atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea haben ihre gemeinsamen Militärübungen ausgeweitet.