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Kremlkritiker greift an Alexej Nawalny: «Putin steht hinter der Vergiftung»

  • Nach seiner Vergiftung hat der Kremlgegner Alexej Nawalny in einem «Spiegel»-Interview den russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Tat verantwortlich gemacht.
  • «Ich behaupte, dass hinter der Tat Putin steht, und andere Versionen des Tathergangs habe ich nicht», sagte er dem Nachrichtenmagazin.

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Nawalny will zurück nach Russland
aus Echo der Zeit vom 25.09.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 38 Sekunden.

Wie der «Spiegel» mitteilte, kündigte der 44-Jährige am Mittwoch bei einem Redaktionsbesuch in Berlin auch an, nach Russland zurückzukehren.

Russland spricht von Provokation und Inszenierung

Die russische Regierung bestreitet, dass es eine Vergiftung gegeben habe und spricht von einer Provokation und Inszenierung. Sie wirft dem Nawalny vor, vom US-Geheimdienst CIA gesteuert zu werden.

Das wiederum will der Oppositionspolitiker nicht auf sich sitzen lassen. Laut der Nachrichtenagentur Ansa will Nawalny eine Beschwerde gegen Kremlsprecher Dmitri Peskow einreichen. Diese Lüge eines Regierungsbeamten könne er nicht akzeptieren, habe Nawalny auf seiner Seite geschrieben. Zudem fordere er Beweise dafür, dass er tatsächlich mit CIA-Spezialisten zusammenarbeite.

Zur Vergiftung am 20. August sagte Nawalny: «Du fühlst keinen Schmerz, aber Du weisst, Du stirbst.» Der Politiker durchläuft nach seiner Entlassung aus der Berliner Klinik Charité inzwischen eine Reha-Massnahme, um wieder zu Kräften zu kommen. Nawalny, der nach «Spiegel»-Darstellung «rund um die Uhr» von Personenschützern begleitet wird, hatte sich in den vergangenen Tagen auch immer wieder in den sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet.

Duma-Vorsitzender: «Putin hat ihm das Leben gerettet»

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Zu Nawalnys Vorwürfen äusserte sich schon kurz nach Veröffentlichung des Interviews Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin, einer der engsten Vertrauen Putins.

«Putin hat ihm das Leben gerettet», sagte Wolodin in einer auf der Internetseite der Duma veröffentlichten Stellungnahme. Von den Piloten über die russischen Ärzte bis hin zum russischen Präsidenten hätten alle Nawalnys Leben gerettet. Wenn mit ihm wirklich etwas passiert sei, dann handelte es sich um eine Inszenierung der westlichen Geheimdienste. Nawalny arbeite im Auftrag ausländischer Mächte, behauptete Wolodin.

Nawalny war am 20. August während eines Inlandsflugs in Russland zusammengebrochen und später zur Behandlung nach Deutschland gebracht worden. Wochenlang lag er dort im künstlichen Koma. Nach dem Befund eines Bundeswehr-Speziallabors wurde er mit dem Kampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Das sollen auch Labors in Frankreich und Schweden bestätigt haben. Mit Spannung werden aktuell die Untersuchungsergebnisse der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) erwartet. Danach drohen Russland neue Sanktionen.

Echo der Zeit, 25.09.2020, 18 Uhr;

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