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Die Lage der Kinder in Gaza – Einschätzung eines Kinderhilfswerks
Aus SRF 4 News aktuell vom 11.01.2024. Bild: Keystone/Mohammed Saber
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Krieg im Nahen Osten Die Kinder in Gaza leiden besonders stark

Worum geht es? Das Kinderhilfswerk Save the Children hat einen Bericht über die Lage der Kinder im Gazastreifen veröffentlicht. Die Organisation schreibt, dass im Durchschnitt pro Tag zehn Kinder eines oder beide Beine verlieren. Die Berechnungen stützen sich auf die Zahlen des Kinderhilfswerk Unicef.

Wie viele Kinder leben in Gaza? Knapp die Hälfte der Bevölkerung in Gaza sind Kinder, dies sind rund eine Million, wie die Unicef und Save the Children übereinstimmend berechnen. «In den letzten drei Monaten wurden schätzungsweise um die 10'000 Kinder getötet», sagt James Denselow, Vertreter des Kindeshilfswerk Save the Children. Dazu kommen Tausende verletzte Kinder. Das Hilfswerk hat rund 30 Mitarbeitende in Gaza, die regelmässig Bericht erstatten.

Kinder im Gazastreifen stehen Schlange für Wasser.
Legende: Kinder im Gazastreifen stehen Schlange für Wasser. Keystone/Haitham Imad

Wie schlimm ist der Hunger? «Wir sind sehr besorgt darüber, dass Hunger und Krankheiten in den nächsten Monaten mehr Menschen töten als Bomben und Kugeln», so Save the Children. Hunger sei zurzeit in Gaza ein grosses Problem, weil zu wenig Nahrung in den Gazastreifen gelange. Laut dem Welternährungsprogramm der UNO leidet schon ein Viertel der Bevölkerung in Gaza an extremem Hunger, es bestehe die Gefahr einer Hungersnot in den nächsten Monaten. Auch die Unicef schreibt: «Es gibt kaum noch Lebensmittel, und jeder vierte Haushalt leidet unter extremem Hunger.»

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Wie steht es mit Schule? «Kinder können seit drei Monaten nicht zur Schule gehen und haben keine sichere Umgebung», sagt Denselow. Gaza sei derzeit der gefährlichste Ort für Kinder, aber auch für Mitarbeitende von Hilfswerken. Laut Angaben von UNO-Generalsekretär António Guterres wurden schon über 130 Mitarbeitende von Hilfswerken getötet, auch Save the Children habe einen Mitarbeiter und dessen Familie im Dezember verloren.

WHO-Konvois blockiert

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Seit Weihnachten sind sechs geplante Konvois der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Unterstützung von Krankenhäusern im Gazastreifen gescheitert. Es fehlten die Sicherheitszusagen, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. «Wir appellieren an Israel, die Anträge der WHO und unserer Partner für die Verteilung humanitärer Hilfe zu genehmigen», sagte Tedros. Der nächste Konvoi sei für Donnerstag geplant, sagte der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn. Die WHO hoffe, dass die nötigen Genehmigungen dafür rechtzeitig eintreffen. Er kritisierte den komplizierten Prozess, um solche Durchfahrts-Genehmigungen zu erlangen.

Worauf konzentriert sich die Hilfe im Moment? Wie der Vertreter des Hilfswerks Save the Children sagt, seien die Organisation zurzeit darauf fokussiert, Leben zu retten. «Wir schauen, dass Lastwagen wichtige Medikamente nach Gaza bringen können, zusammen mit Trinkwasserflaschen.» Zum Vergleich führt Denselow aus, dass es im Moment in Gaza so viel Wasser braucht, wie wenn die Bevölkerung der Stadt Paris mit Wasserflaschen versorgt werden müsste. Das Hilfswerk fordert, dass die Einschränkungen für Hilfslieferungen abgebaut werden. Denselow ruft zu einem humanitären Waffenstillstand auf.

SRF 4 News, 11.01.2024; 10:14 Uhr;

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