Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-Un ist scheinbar unbeirrbar. Obwohl die USA auf seine Raketentests Ende April mit der Entsendung des Flugzeugträgers «USS Carl Vinsson» reagiert haben, zündete Nordkorea am vergangenen Sonntag schon die nächste Mittelstreckenrakete. Nun reagieren die USA und schicken den Flugzeugträger «USS Ronald Reagan» zur Verstärkung.
Die Vorgeschichte
- Nordkorea strebt seit Jahren eine nukleare Bewaffnung an. Der Diktator Kim Jong-Un begründet dies wie schon sein Vater mit der Absicht der USA und Südkoreas, sein Land überfallen zu wollen.
- Trotz zahlreicher UNO-Resolutionen, wirtschaftlichen Sanktionen und Bemühungen auf diplomatischer Ebene testet das Land in regelmässigen Abständen Trägersysteme und führt Atombombentests durch.
- Nordkorea strebt den Bau solcher Raketen an, die auch das Festland der USA treffen könnten. Der UNO-Sicherheitsrat hat auch den jüngsten Test scharf verurteilt.
Die «USS Ronald Reagan» werde sich voraussichtlich gemeinsam mit der «USS Carl Vinson» an Übungen im Westpazifik beteiligen, berichteten der US-Sender CNN und die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Auf längere Sicht sei geplant, dass die «Ronald Reagan», deren Heimathafen Yokosuka in Japan ist, die «Carl Vinson» in der Region ablöse.
Die US-Führung gibt sich Mühe, der aktuellen Kräftemassierung nicht zu viel Gewicht zu verleihen. Laut Angaben der US-Marine gäbe es seit Jahren Doppeleinsätze von Flugzeugträgern im westlichen Pazifik.
Das kann leicht Missverständnisse und Fehlentscheidungen verursachen.
In diesen Spannungen ist es nun zu einem Luftzwischenfall zwischen China und den USA über dem Ostchinesischen Meer gekommen.
Beim Vorfall im internationalen Luftraum am Mittwoch hatten zwei chinesische Kampfjets nach US-Angaben auf «unprofessionelle Weise» ein US-Aufklärungsflugzeug abgefangen.
Die jüngsten Ereignisse
Das US-Flugzeug vom Typ WC-135 Constant Phoenix dient dazu, radioaktive Spuren zu sammeln. Es dürfte wegen der Drohungen Nordkoreas mit einem Atomtest im Einsatz gewesen sein. Das US-Pazifikkommando sprach von einem «Routineflug».
Viele US-Streitkräfte vor Chinas Küste
US-Beamte berichteten dem US-Sender CNN, die Jets russischer Bauart vom Typ Sukhoi Su-30 seien bis auf 45 Meter an das Flugzeug herangekommen. Eines sei sogar über Kopf direkt über der US-Maschine geflogen.
Chinas Aussenministerium kritisierte, dass amerikanische Schiffe und Flugzeuge schon länger nahe an Chinas Grenze unterwegs seien. «Das kann leicht Missverständnisse und Fehlentscheidungen verursachen», sagte die Sprecherin. Zum konkreten Vorfall wollte sie sich nicht äussern. Er werde noch untersucht.