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Kurz vor dem Brexit Briten greifen nach dem irischen Pass

  • Unmittelbar vor dem Austritt Grossbritanniens aus der EU beantragen immer mehr Briten den Pass des Nachbarlandes Irland.
  • Laut dem irischen Aussenministerium waren es 2018 über 190’000 Anträge – ein neuer Höchststand. 2015 waren es noch halb so viele.
  • Knapp die Hälfte der Anträge kommen aus der britischen Provinz Nordirland.

Das irische Aussenministerium teilt mit, dass aus Nordirland rund 84’850 Anfragen eingegangen sind, etwas mehr als im Jahr zuvor. Aus dem Rest Grossbritanniens kamen 98’500 Anträge – ein deutliches Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wer einen Pass beantragen kann

Jede Person, die in Irland oder Nordirland geboren wurde oder deren Eltern oder Grosseltern aus Irland kommen, kann einen irischen Pass beantragen. Das betreffen etwa sechs Millionen Briten. Irlands Aussenminister Simon Coveney zeigte sich erfreut: «Der irische Pass ist ein wertvolles Dokument.»

Viele Briten befürchten, dass sie nach dem Brexit am 29. März das uneingeschränkte Recht verlieren, in den Ländern der EU zu leben und zu arbeiten. Ein Pass des EU-Mitglieds Irland kann dies verhindern. Auch in anderen EU-Ländern ist die Zahl der Einbürgerungsanträge von Briten vor dem Brexit deutlich gestiegen.

Brexit-Lösung unsicher

Ende März soll Grossbritannien aus der Europäische Union austreten. Unklar ist, ob es dem britischen Parlament bis dahin gelingt, ein Austrittsabkommen zu verabschieden oder ob es zu einem Brexit ohne Folgevereinbarung kommt.

Vor gut drei Wochen erst hat die britische Premierministerin Theresa May die Brexit-Abstimmung im Parlament verschoben, weil sie befürchtete, keine Mehrheit für ihren Vorschlag zu bekommen.

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