In Grossbritannien gibt es erneut eine Protestbewegung gegen den Brexit. Lord Andrew Adonis, ein ehemaliger Minister, plant eine landesweite Kampagne. Im Gepäck hat er die Jugend. Diese soll sein Votum stützen.
«Der Brexit ist noch nicht entschieden», so Adonis. «Die Jugend, die Generation, die am meisten betroffen ist, ist nicht für den Brexit. Es gibt einen Plan, das Ganze zu stoppen. Der Plan ist ein zweites Referendum – das abgehalten wird, bevor wir die EU definitiv verlassen.»
Thema vor allem in den Medien
Der US-Milliardär George Soros habe soeben eine halbe Million Pfund für die Idee gespendet, schreiben englische Pro-Brexit Zeitungen empört. Die EU-freundlichen Zeitungen schreiben begeistert, «dass eine grosse Mehrheit der Briten ein zweites Referendum wünsche».
Doch wie wäre das Resultat einer solchen Abstimmung? Die neue EU-Bewegung ist in den Medien ein grosses Thema, aber noch nicht so sehr bei den Wählern.
Neuer Schub für EU-Freunde
Das zeigen zumindest die Auswertungen der neuesten Umfragen. «Beide Seiten, EU-Kritiker und EU-Berfürworter, sind unglücklich über die Brexit- Verhandlungen», so Sara Hobolt, Politik-Professorin des europäischen Instituts an der Londoner Hochschule für Wirtschaft.
«Aber das heisst noch nicht, dass sie heute anders abstimmen würden. Noch immer denken jene, die für den Austritt waren, es war eine gute Entscheidung. Und die EU-Freunde sind gegenteiliger Meinung.»
Eines hat die Debatte rund um ein zweites Referendum dennoch geschafft: Sie ist laut genug, dass sie hinter den Mauern von Westminster gehört wird. Und sie gibt den EU-Freunden in Westminster neuen Schub und setzt die Regierung weiter unter Druck.