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Laut neuer Prognose Enges Rennen bei Wahlen in den Niederlanden

  • Die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders ist der neusten Prognose zufolge bei der Parlamentswahl in den Niederlanden nicht die stärkste Kraft geworden.
  • Laut der neusten Prognose holen die linksliberalen Demokraten 66 (D66) und Wilders Partei PVV jeweils 26 Sitze.
  • Die Prognose basiert auf 90,5 Prozent der abgegebenen Stimmen aus 314 der 346 Gemeinden.

Die linksliberalen Demokraten 66 (D66) können laut der neusten Prognose der Nachrichtenagentur ANP mit 26 der insgesamt 150 Sitze im Parlament in Den Haag rechnen. Wilders kommt der Prognose zufolge ebenfalls auf 26 Sitze.

Der Spitzenkandidat der linksliberalen Partei D66, Rob Jetten, hat das Abschneiden seiner Partei bei der Parlamentswahl in den Niederlanden als «Sieg über den Hass» des Rechtspopulisten Geert Wilders bezeichnet. «Dies ist ein Abschied von politischer Negativität», sagte der 38-jährige Politiker bei der Wahlparty seiner Partei.

Bei der letzten Wahl vor zwei Jahren war Wilders erstmals die Nummer 1 geworden, damals mit 37 Sitzen. Anders als damals hatten diesmal im Vorfeld der Wahl alle grösseren Parteien eine Koalition mit ihm ausgeschlossen.

Mann in Anzug von Mikrofonen umgeben in einem Raum mit Holzwänden.
Legende: Laut der neusten Prognose ist die Partei PVV von Geert Wilders bei der Parlamentswahl in den Niederlanden nicht mehr stärkste Kraft. Keystone/Laurens Van Putten

Nach der Prognose kann die rechtsliberale heutige Regierungspartei VVD mit 22 Sitzen im Parlament rechnen. Das rot-grüne Bündnis GroenLinks/PvdA bekommt demnach 20 Mandate. Dahinter folgen die Christdemokraten mit 18.

Nach einem Jahr liess Wilders die Koalition platzen

Die Wahl in den Niederlanden war nach dem vorzeitigen Aus der vorigen Regierung im Juni dieses Jahres nötig geworden. Diese Regierung aus vier Parteien galt als die am weitesten rechts stehende der niederländischen Geschichte. Stärkster der vier Koalitionspartner war die Partei für die Freiheit (PVV) von Wilders. Dieser wurde jedoch nicht selbst Ministerpräsident. Diese Position bekleidete der parteilose frühere Spitzenbeamte Dick Schoof.

Nach weniger als einem Jahr zog sich Wilders mit seiner Partei aber schon wieder aus der Regierung zurück. Seine Begründung dafür war, die anderen drei Koalitionspartner trügen die Umsetzung einer harten Anti-Migrations-Politik nicht mit. Dieses Mal lehnen alle grossen Parteien eine Zusammenarbeit mit Wilders ab.

Deshalb scheint es ausgeschlossen, dass seine Partei erneut mitregieren wird. Wer stattdessen die neue Regierung anführen wird, ist noch ungewiss, aber grundsätzlich hat der Spitzenkandidaten der stärksten Partei die besten Aussichten. Das wäre der 38 Jahre alte Rob Jetten von D66.

SRF 4 News, 29.10.2025, 22 Uhr ; 

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