- In London hat sich Bürgermeister Sadiq Khan wie erwartet eine dritte Amtszeit gesichert.
- Der Politiker setzte sich bei der Kommunalwahl in der britischen Hauptstadt gegen seine konservative Konkurrentin Susan Hall durch.
- In einem Drittel der Kommunen in Grossbritannien wurde gewählt.
Der 53-Jährige kam demnach auf 43.8 Prozent der Stimmen, seine Herausforderin erhielt 33 Prozent, wie aus den endgültigen Ergebnissen hervorgeht.
Khan ist seit 2016 das erste muslimische Stadtoberhaupt der Millionenmetropole. Mit seiner Wiederwahl ist er der erste Bürgermeister, der sich eine dritte Amtszeit an der Stadtspitze sichern kann. Der Sozialdemokrat hatte im Wahlkampf unter anderem versprochen, Schulmahlzeiten künftig kostenlos anzubieten sowie die Nahverkehrspreise einzufrieren. Sein Sieg war trotz öffentlichen Ärgers über zunehmende Kriminalität mit Stichwaffen und die Einführung von Sonderzonen, in denen Fahrern älterer, umweltschädlicherer Fahrzeuge eine tägliche Gebühr auferlegt wird, erwartet worden.
Schlechtestes Ergebnis für die Tories in 40 Jahren
Die Konservativen von Premierminister Rishi Sunak haben bei den Kommunalwahlen in dieser Woche schwere Niederlagen hinnehmen müsse. Die Partei verlor etwa die Hälfte der knapp 1000 Sitze in Gemeinderäten, die sie bis dahin gehalten hatte, und fuhr eines der schlechtesten Ergebnisse der letzten 40 Jahre ein. Der einzige grössere Erfolg der Tories bei den Wahlen war, dass sie das Rathaus der nordostenglischen Region Tees Valley verteidigt haben.
Auch bei der letzten Entscheidung der englischen Kommunalwahlen hat Sunaks Partei eine herbe Niederlage erlitten. Die Konservativen verloren die Bürgermeisterwahl in der Region West Midlands knapp gegen die Labour-Partei. Neues Oberhaupt der Metropolregion um die Millionenstadt Birmingham wird der Sozialdemokrat Richard Parker, der den konservativen Amtsinhaber Andy Street ablöst, wie die Wahlkommission am Samstagabend mitteilte. Bittere Niederlagen gab es auch in Hochburgen wie Gloucester im Südwesten, wo die Konservativen 20 Jahre lang regiert hatten, oder Thurrock östlich von London.
Die Oppositionspartei Labour sieht sich in ihrem Erfolgskurs bestätigt. Sie konnte den Druck auf Sunak erhöhen, die eigentlich für die zweite Jahreshälfte erwartete Parlamentswahl vorzuziehen. Ein konkretes Datum dafür gibt es bislang nicht, bis Januar 2025 muss abgestimmt werden. In landesweiten Umfragen liegt Labour etwa 20 Prozentpunkte vor den Tories. Der Konservativen Partei droht damit nach 14 Jahren ein Ende an der Regierung.