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Macron bleibt Präsident Frankreich zwischen Frust und Erleichterung

Emmanuel Macron bleibt Präsident von Frankreich. Die Meinungen zu fünf weiteren Jahren unter ihm sind gespalten. Die Reportage nach der Stichwahl.

Die Anhängerinnen und Anhänger von Emmanuel Macron feierten ihren jetzigen und zukünftigen Präsidenten beim Eiffelturm. Die ganz grosse Party war es aber nicht. SRF-Sonderkorrespondentin Barbara Colpi hat sich umgehört.

Le Pen abgewehrt – Erleichterung ist gross

Viele waren zwar glücklich, vor allem aber auch erleichtert, dass Emmanuel Macron es wieder geschafft hat, die Stichwahl zu gewinnen. Ein Mann sagt im Interview, dass er Angst vor der «rechtsextremen Bedrohung» gehabt hätte.

Zwei Franzosen liegen sich mit Flaggen in den Armen.
Legende: Viele sind in Frankreich erleichtert, dass eine rechtsnationale Regierung abgewendet werden konnte. Keystone

Entsprechend gross war auch die Erleichterung bei der EU in Brüssel. Marine Le Pen war der Europäischen Union gegenüber doch eher kritisch eingestellt.

Party bleibt aus

Die Wiese beim Eiffelturm, das Marsfeld, leerte sich nach der Rede von Emmanuel Macron jedoch relativ schnell und die ausgelassene Party blieb aus. Zufrieden waren sie zwar alle, doch einige hätten etwas mehr vom gestrigen Abend und von Emmanuel Macrons Rede erwartet. Zwei junge Französinnen sagten im Interview mit SRF News, dass sie mehr vom Event erwartet hätten, auch mehr Zuschauende.

Präsident der Einheit

Emmanuel Macron betonte in seiner Rede unter anderem mehrmals, Präsident aller Französinnen und Franzosen zu sein. Diese Einheit hervorzustreichen, sei nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Parlamentswahlen im Juni wichtig.

In Frankreich gab es in der Wahlnacht aber nicht nur Erleichterung, sondern auch Frust und Wut. Diese gilt vor allem der Politik Macrons. Frustrierte gibt es in Frankreich viele.

Beispielsweise ein Herr, der sich auf den Strassen von Paris unter die Menge mischte, die darauf wartete, Macron in der Limousine vorbeifahren zu sehen. Er sei sehr traurig, sagte er, und habe gegen Macron gewählt, da dieser die Probleme Frankreichs nicht gelöst hätte, sondern das Land weiter verschuldete.

Warum ist Macron unbeliebt?

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Als Emmanuel Macron vor fünf Jahren erstmals zum Präsidenten Frankreichs gewählt wurde, war der Optimismus gross. Doch 2022 hat sich die Stimmung im Land gedreht, Macron ist für viele zur Hassfigur geworden. Er sei ein Präsident für die Reichen, sagen die Kritiker. Das Frankreich, dem es aber eher nicht so gut geht, wählte eher Marine Le Pen. Trotzdem scheiterte die Präsidentschaftskandidatin wieder an ihrer radikalen Zuschreibung. Macron will nun ein Präsident für alle Französinnen und Franzosen sein. Auch für jene, die am Sonntagabend in manchen französischen Städten gegen seine Wahl demonstrierten.

Frankreich ist gespalten und auf Emmanuel Macron wartet eine grosse Herausforderung, das Land in den nächsten fünf Jahren zu regieren.

HeuteMorgen, 25.04.2022, 6 Uhr

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