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Spezialsendung zur Wahl in Frankreich
Aus SRF News spezial vom 24.04.2022.
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Wahl in Frankreich Macron bleibt Präsident – das Wichtigste in der Übersicht

Klarer Vorsprung für Macron: Frankreichs liberaler Staatschef Emmanuel Macron hat sich bei der Präsidentschaftswahl gegen die rechtsnationale EU-Kritikerin Marine Le Pen durchgesetzt. Macron wurde mit fast 59 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Das ist ein klarer Sieg – allerdings weniger klar als bei der Wahl 2017 (rund 66 Prozent). Seine Widersacherin Marine le Pen erhielt rund 41 Prozent der Stimmen.

Franzosen in der Westschweiz stimmten für Macron

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Die Französinnen und Franzosen in der Westschweiz haben in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am Sonntag Emmanuel Macron bevorzugt. 81.27 Prozent der Stimmen entfielen auf den amtierenden Staatschef, der sich gegen die Konkurrentin Marine Le Pen durchsetzte.

Im Wahlkreis Genf erhielt Macron 43'866, die Kandidatin des Rassemblement National (RN) 10'107 Stimmen. Dies geht aus den vorläufigen Ergebnissen hervor, die der französische Generalkonsul in Genf, Patrick Lachaussée, in der Nacht auf Twitter veröffentlichte. Die Wahlbeteiligung lag bei 45.25 Prozent. Diese Ergebnisse müssen noch vom Verfassungsrat bestätigt werden.

Das sagt Emmanuel Macron: Der alte und neue französische Präsident zeigte sich nach seiner Wiederwahl eher demütig. «Ich weiss, dass viele unserer Mitbürger heute mich gewählt haben, um die Ideen der Rechtsextremen zu verhindern und nicht um die meinen zu unterstützen», sagte er am Sonntagabend vor dem Pariser Eiffelturm vor jubelnden Anhängern. «Ich weiss, dass ihre Stimme mich für die kommenden Jahre verpflichtet.»

Das sagt Marine Le Pen: Die Unterlegene Le Pen feierte trotz des verpassten Einzugs in den Elyséepalast das beste Resultat in der Geschichte ihrer Partei. «Das Ergebnis selbst stellt einen strahlenden Sieg dar», sagte sie. Mit Blick auf Macron, die französische Regierung und die Europäische Union kommentierte sie: «Dieses Ergebnis ist ein Zeugnis für das grosse Misstrauen des französischen Volkes ihnen gegenüber.» Sie kündigte an, weiter politisch aktiv bleiben zu wollen. «Ich werde mein Engagement für Frankreich und die Franzosen fortführen mit der Energie, der Beharrlichkeit und der Zuneigung, die Sie von mir kennen.» Denn Macron werde nichts tun, um die Spaltung im Land zu reparieren. «Ich habe heute keinen Groll.»

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Marine Le Pen spricht nach ihrer Niederlage
Aus SRF News spezial vom 24.04.2022.
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Das sind die Reaktionen: Macrons Amtskollegen Joe Biden und Wolodimir Selenski gratulierten ihm zum Wahlsieg. Biden freue sich auf die Weiterführung der engen Zusammenarbeit, Selenski nannte den französischen Präsidenten einen «wahren Freund». Auch der russische Präsident Wladimir Putin hat Macron Medienberichten zufolge zur Wiederwahl gratuliert. Putin habe Macron eine Glückwunsch-Botschaft übermittelt, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Kreml.

Zahlreiche weitere europäische Spitzenpolitiker gratulierten dem Mitte-Politiker zu seiner Wiederwahl und liessen teils auch Erleichterung durchblicken. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einem starken Bekenntnis der Macron-Wähler für Europa. Er freue sich, die gute Zusammenarbeit fortzusetzen. EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb: «In diesen stürmischen Zeiten brauchen wir ein starkes Europa und ein Frankreich, das sich voll und ganz für eine souveränere und strategischere Europäische Union einsetzt.» Unterdessen brachen in den Städten Lyon, Rennes und Paris Proteste aus – nicht alle freuen sich über weitere fünf Jahre unter Macron.

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Die entscheidende Frage ist nun, ob Macron bei den im Juni anstehenden Parlamentswahlen ebenfalls auf eine Mehrheit kommt. Geschieht dies nicht, müsste er einen Regierungschef aus dem Mehrheitslager benennen. Seine Macht wäre dann deutlich geschwächt und das Treffen politischer Entscheidungen würde entscheidend schwieriger. Während Macron in der Stichwahl noch auf die Unterstützung linker Parteien und der Konservativen zählen konnte, verfolgen diese für die Parlamentswahl eigene Interessen. Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon, der bei der Präsidentschaftswahl auf Platz drei landete, hofft, mit einem Wahlsieg der Linken im Juni Premierminister zu werden. Auch die Rechten dürften versuchen, durch das Parlament an Macht zu gewinnen.

SRF 4 News, 24.04.2022, 22 Uhr;

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