- In London trafen sich Vetreter der internationalen Gemeinschaft zu einer Somalia-Konferenz.
- Hunderte von Millionen Dollars Hilfsgelder sollen in das dürregeplagte Land fliessen.
- Somalias Präsident verspricht Armut, Korruption und Terrorismus zu bekämpfen.
Somalia im Osten Afrikas ist seit Jahren der Inbegriff für Gewalt, Terror und Flucht. Die islamistische Terrormiliz Al Shabaab und bewaffnete Clans kontrollieren immer noch rund einen Drittel des Territoriums. Und einmal mehr wird das Horn von Afrika derzeit von einer extremen Dürre heimgesucht.
Rund sechs Millionen Menschen in Somalia sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Trotzdem hat sich seit der letzten Geberkonferenz in London im Jahr 2013 einiges geändert. Damals machten Piraten die Gewässer vor der somalischen Küste praktisch unpassierbar. Dank der Präsenz europäischer Kriegsschiffe konnte die Piraterie mittlerweile massiv reduziert werden.
Präsidentenwechsel ohne Blutvergiessen
Auch die Demokratisierung des Landes macht Fortschritte. Im Februar wurde der amtierende Präsident in einer turbulenten aber friedlichen Wahl abgelöst. Immer noch ungelöst ist dagegen die Stabilität im Land. Ausserhalb der Hauptstadt Mogadischu regiert nicht der Präsident, sondern die Al-Shabaab-Miliz.
Truppen der Afrikanischen Union sorgen für ein Minimum an Sicherheit. Diese Truppen sollen sich bis nächstes Jahr zurückziehen und die Aufgabe den somalischen Sicherheitskräften übergeben. Ob dieses ehrgeizige Ziel wirklich erreicht werden kann, bezweifeln viele Diplomaten in London. Zumindest aber sollen an der Konferenz nun die finanziellen Mittel bereitgestellt werden.