Das ist passiert: Bereits die zweite Nacht in Folge ist es in Saggart, einem Vorort von Dublin, zu gewaltsamen Ausschreitungen bei Protesten gekommen. Laut dem irischen öffentlichrechtlichen Sender RTÉ haben sich vor einem Hotel, das als Asylbewerberunterkunft genutzt wird, 2000 Menschen versammelt. Zum Anlass für die Proteste hatten sie laut Medien einen sexuellen Übergriff auf ein Mädchen in der Gegend genommen. Wie RTÉ unter Berufung auf die Polizei berichtete, wurden 23 Menschen festgenommen. Schon in der Nacht zuvor waren 6 Menschen bei ähnlichen Vorfällen in Gewahrsam genommen worden.
Die Demonstrierenden: Die britische Nachrichtenagentur PA berichtete von gegen Migrantinnen und Migranten gerichtete Parolen, die skandiert wurden. Die Menge, die mehrheitlich aus Jugendlichen und jungen Männern bestand, ignorierte dem Bericht zufolge Aufforderungen, sich zu zerstreuen. Ob sich zum Zeitpunkt der Ausschreitungen in dem als Asylbewerberunterkunft genutzten Hotel in Saggart südwestlich von Dublin Schutzsuchende aufhielten, war zunächst unklar.
Grosser Polizeieinsatz: Die Polizei war mit einem Grossaufgebot von 300 Beamten im Einsatz, einige Polizistinnen und Polizisten waren zu Pferd vor Ort; auch Hunde kamen zum Einsatz.
Gewalt gegen Beamte: Polizisten seien mit Feuerwerkskörpern, Glasflaschen und Ziegelsteinen angegriffen worden, auch ein Polizeifahrzeug sei vor dem Hotel in Brand gesetzt worden, teilte die irische Polizei Garda mehreren Medienberichten zufolge mit. Die Demonstranten versuchten gemäss Polizeiangaben auch, eine Polizeikette mit Pferdewagen zu durchbrechen. Ein Polizeihelikopter sei zudem mit Lasern gestört worden. Zwei Polizisten wurden laut Bericht verletzt und mussten im Spital behandelt werden. Einer davon wurde durch einen Flaschenwurf am Kopf getroffen.
Die Reaktion des irischen Regierungschefs: Micheál Martin verurteilte die gewaltsamen Angriffe auf die Beamten aufs Schärfste: Es gebe keine Rechtfertigung für die «abscheulichen» Übergriffe, «die alle richtig denkenden Menschen schockieren», teilte der Taoiseach in einem X-Beitrag mit.
Die Konsequenzen: Justizminister Jim O'Callaghan kündigte ein hartes Vorgehen an. Die Ausschreitungen verurteilte er als «schlägerhafte Gewalt», gegen die mit der ganzen Härte des Gesetzes vorgegangen werde. RTÉ zufolge arbeiteten die Ermittelnden daran, alle Beteiligten der Ausschreitungen zu identifizieren.