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Homosexuelle Handlungen können drastisch bestraft werden (Archivbild)
Aus SRF 4 News aktuell vom 30.08.2023. Bild: Keystone/RACHEL ADAMS
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Menschenrechte in Uganda Uganda: Todesstrafe für homosexuelle Handlung?

Uganda hat im Mai ein strenges Anti-LGBTQ-Gesetz eingeführt. Nun steht ein junger Mann vor Gericht.

Worum geht es? In Uganda ist ein 20-Jähriger wegen qualifizierter Homosexualität angeklagt worden. Theoretisch droht ihm die Todesstrafe. Erst vor wenigen Monaten hat das Land ein umstrittenes Anti-LGBTQ-Gesetz eingeführt, das sexuelle Handlungen zwischen Homosexuellen unter Strafe stellt. Wie manche Medien berichten, wurden noch drei weitere Menschen angeklagt. Der 20-Jährige sei nun der Erste vor Gericht. Gemäss Angaben von Nachrichtenagenturen habe der junge Mann – offenbar ein Bauer aus dem Gebiet Soroti – ungesetzliche sexuelle Handlungen mit einem 41-Jährigen vorgenommen. Laut unbestätigten Medienberichten wird dem jungen Mann sexueller Kontakt mit einem gleichgeschlechtlichen Behinderten vorgeworfen.

Was ist qualifizierte Homosexualität? Unter qualifizierter Homosexualität versteht das neue ugandische Gesetz eine gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehung mit einem Minderjährigen, anderen verletzlichen Personen, wenn jemand mit HIV infiziert ist oder eine Vergewaltigung begangen hat. Eine Anklage wegen einfacher Homosexualität kann gemäss dem Gesetz zu einer lebenslangen Haftstrafe führen.

Wehende Flagge von Uganda
Legende: Ugandas Nationalflagge. imago images/0302272223

Todesstrafe: Die Todesstrafe ist in der ugandischen Verfassung verankert. Seit zwei Jahrzehnten wurde niemand mehr hingerichtet. Es habe mehrmals Vorstösse im Parlament gegeben, die gefordert hatten, die Todesstrafe ganz abzuschaffen, aber noch 2018 habe der ugandische Präsident Yoweri Museveni betont, er stehe zur Todesstrafe im Gesetz, sagt Sarah Fluck. Sie lebt und arbeitet als freie Journalistin in Uganda.

Homosexualität als Verbrechen: Das LGBTQ-Gesetz in Uganda stehe im Widerspruch zu den Menschenrechten der UNO, sagten UNO-Experten dazu, auch Amnesty International kritisiert das Gesetz scharf. In über 30 von 54 afrikanischen Ländern wird gleichgeschlechtliche Liebe als Delikt betrachtet.

Internationale Reaktionen auf das LGBTQ-Gesetz: Die Weltbank hat Anfang August angekündigt, Uganda aufgrund des Gesetzes keine weiteren Gelder zur Verfügung zu stellen. Dies hatte eine wütende Antwort von Museveni zur Folge. Die USA haben Uganda aufgrund dieses Gesetzes Visa-Einschränkungen auferlegt, und US-Präsident Joe Biden ordnete eine Überprüfung der Unterstützung der USA an Uganda an.

SRF 4 News, 30.08.2023, 06: 46 Uhr;

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