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Messerangriff in Lübecker Bus Motiv des Täters gibt Rätsel auf

  • Das beherzte Eingreifen des Busfahrers hat bei der Messerattacke in einem voll besetzten Lübecker Linienbus Schlimmeres verhindert.
  • Bei der Gewalttat sind zehn Personen verletzt worden, drei davon schwer.
  • Ermittler haben beim mutmasslichen Täter Brandbeschleuniger gefunden. Gegen ihn soll heute Haftbefehl erlassen werden.
  • Das Motiv des Tatverdächtigen ist noch unklar. Die Ermittler gehen nicht von einem terroristischen Hintergrund aus.

Der Busfahrer habe «schnell und couragiert gehandelt», sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) am Freitagabend in Lübeck. «Ihm gebührt ein grosser Dank.»

Der Busfahrer und neun weitere Personen waren bei der Gewalttat im Stadtteil Kücknitz am Freitag verletzt worden. Drei Menschen wurden schwer verletzt, einer davon nach Angaben der Lübecker Oberstaatsanwältin Ulla Hingst durch Messerstiche.

Chaffeur hat Qualm im Bus bemerkt

Laut Grote hatte der Fahrer im Rückspiegel Qualm bemerkt, den Bus gestoppt und alle Türen geöffnet. Anschliessend soll der mutmassliche Täter wahllos auf Fahrgäste eingestochen haben. Ob er das noch im Bus oder erst draussen tat, ist noch unklar.

Der Fahrer sei zu dem Tatverdächtigen geeilt. «Dann hat es ein Handgemenge gegeben,» berichtete Schleswig-Holsteins Innenminister. Gemeinsam hätten Passagiere und Fahrer versucht, den Mann zu überwältigen.

In dem Rucksack des Mannes fanden Experten Brandbeschleuniger, aber «keine weiteren Sprengmittel oder Ähnliches», sagte Oberstaatsanwältin Hingst.

Tatverdächtiger schweigt zu Vorwürfen

Laut Grote hat die Tat nach derzeitigen Erkenntnissen «eindeutig keinen terroristischen Hintergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchierten Umfeld».

Der 35-jährige Tatverdächtige soll voraussichtlich am Samstag Vormittag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft will einen Haftbefehl wegen versuchter vorsätzlicher Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Körperverletzung erwirken. Der in Lübeck lebende Mann mit schwieg am Freitag zu den Vorwürfen. Er wurde in Iran geboren und besitzt seit Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft.

Massenanlass – aber wohl kein terroristisches Motiv

Staatsanwaltschaft und Polizei rätseln noch immer über dessen Motiv. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es «eindeutig keinen terroristischen Hintergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchierten Umfeld», sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote.

Nach Schätzung des Busfahrers waren zur Zeit der Gewalttat etwa 70 Menschen im Linienbus auf dem Weg nach Travemünde, wo am Abend die Travemünder Woche eröffnet wurde. Bei der Segelveranstaltung war erhöhte Polizeipräsenz sichtbar.

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